
Aus einem Tresor werden Geld und Gegenstände im Wert von mehr als 239.000 Euro gestohlen. Eine Reinigungskraft und ein Mann müssen sich nun vor dem Landgericht verantworten.
Rund drei Jahre nach dem brutalen Raubüberfall auf ein Frankfurter Ehepaar hat am Landgericht der Prozess gegen zwei der mutmaßlichen Täter begonnen.
Der 38 Jahre alter Mann und die 51-jährige Frau sollen laut Anklage über kurze Zeit eine intime Beziehung geführt haben. Die Frau hatte als Reinigungskraft in der Wohnung des Paares gearbeitet und dem Mann so Zugang verschafft.
Der Staatsanwaltschaft zufolge fassten die Angeklagten im Frühjahr 2022 den Tatplan: Die Frau erzählte dem Mann von ihren reichen Kunden und händigte dem Angeklagten den Schlüssel zu der Wohnung des Frankfurter Ehepaars aus. Mit einem Komplizen soll der heute 38-Jährige das Paar überfallen und Geld sowie Gegenstände im Wert von mehr als 239.000 Euro gestohlen haben.
Demnach betraten die mutmaßlichen Täter im Mai 2022 mit dem Schlüssel die Wohnung. Dort fanden sie zunächst nicht die gewünschten Wertgegenstände. Als die Bewohnerin nach Hause kam, hätten die Männer sie gefesselt und ihr einmal gegen die linke Schläfe geschlagen. Da die Frau den mutmaßlichen Tätern nicht den Code zur Öffnung des Tresors verriet, warteten sie auf die Heimkehr des Ehemannes.
Fall bei „Aktenzeichen XY„
Direkt beim Eintreten in die Wohnung wurde der Mann laut Staatsanwaltschaft in einen Kampf verwickelt und an der Nase verletzt. Er sei ebenfalls gefesselt und gezwungen worden, den Tresor zu öffnen. Daraus entwendeten die Männer Geld, Schmuck, Gold und etwa 50 Armbanduhren. Das Paar konnte sich nach der Flucht der Täter selbst befreien und die Polizei alarmieren.
Knapp eineinhalb Jahre nach einem Raubüberfall auf das Ehepaar in Frankfurt hatten die Ermittler auf Unterstützung durch eine Fernsehfahndung gesetzt. Der Fall wurde im Oktober 2023 in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… Ungelöst“ vorgestellt. Im Anschluss an die Ausstrahlung seien jedoch nur wenige Hinweise eingegangen, erklärte ein Polizeisprecher damals. Die beiden Angeklagten befinden sich seit Ende 2024 in Haft.