
Johann Wadephul ist als Außenminister viel unterwegs, sein Name angesichts der Weltlage in aller Munde. Richtig aussprechen können ihn trotzdem noch nicht alle. Eine Anleitung.
In den Nachrichten taucht ein Name in letzter Zeit immer häufiger auf: Johann Wadephul. Er ist zu Besuch in den USA, äußert sich zum Krieg in der Ukraine oder sitzt in politischen Talkshows. Der 62-jährige CDU-Politiker aus Schleswig-Holstein hat in der Merz-Regierung das Auswärtige Amt von seiner Vorgängerin Annalena Baerbock (Grüne) übernommen.
Obwohl er nun deutlich präsenter ist als zuvor, sorgt Wadephuls Name bei manchen Menschen noch immer für Verwirrung. Johann Walter David Rudolf Wadephul – so lautet der volle Name des Außenministers. Freunde und Bekannte nennen ihn „Jo“, ganz simpel. Wer ihn aber mit Nachnamen ansprechen möchte, hat es schwerer.
„Wadephul“: Wie spricht die Stimme in Ihrem Kopf die zweite Hälfte des Namens aus? So, wie das englische Wort für Schwimmbecken, Wade-pool? Oder doch wie den englischen Narren, Wade-fool? Hier eine Gebrauchsanweisung.
So spricht man Johann Wadephuls Namen aus
Das „ph“ in Wadephul kann ein echtes Hindernis bei der Aussprache sein – so wie es die Steuerpolitik bei den Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD war. Befolgt man aber diese Regel, ist es ganz einfach: Das „ph“ wird wie ein „f“ ausgesprochen. „Wadeful“ also. Damit bleibt Ihnen auch die Lautschrift erspart.
Eselsbrücke gefällig? Vergleichbar ist das mit dem Vornamen Philipp. Es gibt zwar verschiedene Schreibweisen (Philipp, Philip, Phillip), er wird aber immer gleich ausgesprochen: Filip.
Jetzt, da wir die Aussprache geklärt haben, stellt sich noch eine Frage: Warum schreibt sich der Name Wadephul nicht so, wie man ihn spricht?
Schreibweise kommt wohl aus dem Niederdeutschen
Beim Schreiben des Namens Wadephul können sich schnell Fehler einschleichen. Im Redaktionsalltag kommt das hin und wieder vor – besonders, wenn es schnell gehen muss. So viel Transparenz muss sein. Wadepul, Wadepful, Wadeful. Alles nah dran am Original, aber alles falsch.
Die Kollegen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erklären die Schreibweise mithilfe des Namensforschers Professor Jürgen Udolph. Demnach hat der Name Wadephul seinen Ursprung im Niederdeutschen. Der erste Teil „Wade“ sei von „waden“ abgeleitet, was heute „waten“ bedeutet. Die alte Endung „-puhl“ beziehe sich auf das niederdeutsche Wort „pool“ oder „pohl“. Das heißt „Tümpel“ oder „Teich“.
Laut dieser Erklärung watete einer der Vorfahren Wadephuls gerne durch Tümpel. Sein Nachkomme hingegen fliegt heute als Außenminister über den großen Teich. Den zweiten Teil der Erklärung erfüllt er damit schon mal.