„Spiegel“-Bericht: Deutsche Bahn will angeblich 21.000 Sitzplätze streichen – Konzern dementiert

  • Juni 26, 2025

Die Deutsche Bahn baut ihre Fernverkehrsflotte um. Dabei werden ältere Züge ausgemustert. Gehen dabei unter dem Strich tausende Sitzplätze verloren?

Die Deutsche Bahn will ihr Sitzplatzangebot im Fernverkehr in den nächsten Jahren erhöhen, in welchem Umfang, lässt sie vorerst offen. Ziel sei es, „die Flotte zu verjüngen und zu modernisieren, um den Betrieb zu stabilisieren“, teilte die Bahn mit. Der bundeseigene Verkehrskonzern reagierte damit am Donnerstagabend auf einen Beitrag des Magazins „Spiegel“, in dem von Überlegungen die Rede ist, 21.000 Sitzplätze im Fernverkehr zu streichen. 

Die Bahn widersprach dem: „Die DB will keine 21.000 Sitzplätze im Fernverkehr streichen. Richtig ist: Die Anzahl der für unsere Fahrgäste verfügbaren Sitzplätze steigt bis zum Jahr 2036 an.“ Vor allem bei den ICE würden „die für Fahrgäste täglich verfügbaren Sitzplätze in den kommenden Jahren“ deutlich steigen, hieß es. 

Deutsche Bahn: Ältere Züge werden ausgemustert

Der „Spiegel“ hatte nach eigenen Angaben eine „als streng vertraulich gekennzeichnete Konzernunterlage“ ausgewertet. Demnach erwäge die Bahn, bis zum Jahr 2036 die Zahl der Sitzplätze im Fernverkehr von derzeit 265.000 auf 244.000 zu reduzieren. Dabei gingen bei den älteren Intercity-Zügen (IC) 23.000 von 55.000 Sitzplätze verloren, bei der ICE-Flotte kämen hingegen in diesem Zeitraum 2000 hinzu. Dabei würden künftig ICE-Züge auch auf Strecken fahren sollen, die bislang von IC-Zügen bedient werden.

Die Bahn stellte klar, bei den vom „Spiegel“ genannten Zahlen handele es sich um Sitzplätze im Bestand, darunter auch in ältere Intercity-Zügen, die selten im Einsatz seien, und nicht um die täglich verfügbaren Plätze. Zur Strategie gehöre, ältere und störanfällige Fahrzeuge konsequent auszumustern. „Ältere Züge müssen mehr Wartungspausen einlegen und stehen für die Fahrgäste nicht zur Verfügung.“ Die Bahn wolle sich nicht aus einem deutschlandweiten Verkehrsangebot zurückziehen. Sie stehe „weiterhin ganz klar zu einem Verkehrsangebot in der Fläche“, heißt es in der Stellungnahme des Konzerns.

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