
An der Hasenheide ist eine Geflüchtetenunterkunft in einem früheren Bürogebäude geplant. Neuköllns Bezirksbürgermeister warnt davor, dass dort auch Jugendliche in größerer Zahl wohnen sollen.
Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel hat erneut an den Senat appelliert, Pläne zur Unterbringung von geflüchteten Minderjährigen in einer an der Hasenheide geplanten Unterkunft zu überdenken. „Ich erwarte vom Senat, dass Bedenken der Bezirke ernst genommen werden“, teilte der SPD-Politiker mit.
„Wir kämpfen tagtäglich mit den Problemen vor Ort, wir kennen unsere Kieze und ihre Problemlagen. Und deshalb können wir auch einschätzen, was ein Kiez bewältigen kann.“
Der Senat plant, in einem ehemaligen Bürogebäude eine Unterkunft für rund 1.100 Geflüchtete einzurichten. Dort ist außerdem eine sogenannte Erstaufnahme- und Clearingstelle der Bildungs- und Familienverwaltung vorgesehen mit weiteren Plätzen für 230 minderjährige Geflüchtete. Im Bezirksamt Neukölln gibt es dagegen Bedenken.
Hikel warnt vor Radikalisierung
„Rund um den ohnehin kriminalitätsbelasteten Hermannplatz werden Jugendliche radikalisiert“, warnte Hikel, der auch Landesvorsitzender der SPD ist. „Wir tragen alle Verantwortung für junge Geflüchtete – und deshalb ist die Hasenheide der denkbar ungünstigste Ort für die geplante Clearingstelle“, so der SPD-Politiker. „Zur Verantwortung der Bildungssenatorin gehört es, sichere Orte zu finden, an denen junge Menschen eine Perspektive ohne Hass und Gewalt bekommen.“
Am Montagabend (30. Juni) ist eine Anwohnerveranstaltung zu der Geflüchtetenunterkunft geplant, die voraussichtlich zum Jahreswechsel 2026/2027 den Betrieb aufnehmen soll.