
Fünf Schüsse, ein Toter, viele Fragen: Warum der Fall Lorenz Oldenburg nicht loslässt – und was die Initiative fordert.
Mehr als zwei Monate nach dem tödlichen Polizeieinsatz in Oldenburg sind erneut rund 500 Menschen auf die Straße gegangen. Die Kundgebung verlief nach Angaben der Polizei friedlich. Die Demonstranten zogen mit Plakaten durch die Innenstadt und riefen „Lorenz, das war Mord! Widerstand an jedem Ort“ oder „Widerstand überall – Lorenz war kein Einzelfall“.
Die Organisatoren der Kundgebung fordern eine lückenlose Aufklärung des Einsatzes am Ostersonntag. Ein Polizist schoss damals fünfmal in Richtung des 21-Jährigen. Laut Obduktionsergebnis wurde Lorenz an der Hüfte, am Oberkörper und am Kopf getroffen und starb noch am Tatort in der Oldenburger Innenstadt. Der Polizist wurde vorläufig vom Dienst suspendiert. Gegen ihn wird wegen Totschlags ermittelt – das übliche Verfahren in solchen Fällen.
Bundesweite Aktionen gegen rassistische Polizeigewalt
Die Initiative „Gerechtigkeit für Lorenz“ befürchtet, dass die Schüsse auf den Schwarzen einen rassistischen Hintergrund haben könnten. Die genauen Hintergründe der Tat sind bislang unklar. „Immer wieder bleiben solche Einsätze ohne strafrechtliche Konsequenzen, Ermittlungen verlaufen im Sande, strukturelle Fragen bleiben unbeantwortet“, kritisiert die Initiative.
Anlässlich des bundesweiten Aktionstags gegen rassistische Polizeigewalt wurde auch in vielen anderen Städten zu Demonstrationen und Mahnwachen aufgerufen – etwa in Berlin, Hamburg, Kiel, Leipzig, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Heidelberg, Augsburg und Kempten.