
Ausgerechnet in der Ausflugs-Hochsaison unterbrechen kaputte Weichen eine wichtige Verbindung ins Voralpenland. Auch Pendler werden die Probleme zu spüren bekommen.
Mehrere Weichenstörungen erschweren Ausflüglern und Pendlern in Oberbayern derzeit die Reise zwischen München und Teilen des Voralpenlands. Wie die Bayerische Regionalbahn (BRB) auf ihrer Webseite mitteilt, ist derzeit kein Zugverkehr zwischen München Hauptbahnhof und Holzkirchen möglich.
Wie lange die Störung dauern wird, ist im Moment unklar, die BRB geht auf ihrer Seite von Problemen bis Ende Juli aus, bei der Deutschen Bahn (DB) heißt es: „Eine Prognose zur Störungsdauer ist aktuell noch nicht möglich.“ Der Fahrgastverband Pro Bahn sprach von einem „Gau“.
Welche Linien sind betroffen?
Betroffen sind laut BRB ihre Netze Oberland und Chiemgau-Inntal, denen die Anbindung an München fehlt sowie die S-Bahn-Linie 3. Den Angaben zufolge enden und wenden die Regionalzüge aus den weiter südlich gelegenen Gebieten wie Tegernsee, Lenggries, Bayrischzell oder Rosenheim in Holzkirchen. Die Deutsche Bahn (DB) richtete eigenen Angaben zufolge einen Ersatzverkehr mit Bussen und Großraumtaxis zwischen Giesing und Holzkirchen ein.
Laut DB waren die Schäden bei einer Regelinspektion festgestellt worden. „Sicherheit hat bei der Bahn immer oberste Priorität. Deswegen hat sich die DB Freitagabend dazu entschlossen, die Strecke für den Bahnverkehr zu sperren“, sagte ein Sprecher.
Pendler: „stehen vor einem richtigen Problem“
Nach Auskunft der BRB sind mehr als sieben Weichen gestört oder defekt. Es habe am Samstag viele Anrufe bei der BRB gegeben und das werde sich mit den Berufspendlern am Montag noch erweitern, hieß es. Zunächst gab es laut BRB nur Pendelverkehr ohne feste Fahrzeiten.
Norbert Moy vom Fahrgastverband Pro Bahn nannte die Probleme einen Gau. An der betroffenen Strecke hänge eine ganze Region und gerade jetzt sei Hochsaison für die betroffenen Ausflugsziele, die Züge dorthin seien normalerweise „knallvoll“. Das lasse sich kurzfristig nicht ersetzen. Zudem seien mit Beginn der Arbeitswoche auch Pendler betroffen. „Die stehen vor einem richtigen Problem.“ Den Zustand der Infrastruktur sieht er kritisch: „So etwas fällt ja nicht vom Himmel“, betonte er.