Dalai Lama deutet Weiterbestehen seiner Institution auch nach seinem Tod an

  • Juni 30, 2025

Der Dalai Lama hat bei einer Gebetsveranstaltung vor seinem 90. Geburtstag angedeutet, dass die Institution des geistlichen Oberhaupts der Tibeter auch nach seinem Tod fortgeführt werden soll. „Was die Institution des Dalai Lama angeht, wird es irgendein Rahmenwerk geben, innerhalb dessen wir über ihre Fortsetzung sprechen können“, sagte er am Montag im nordindischen McLeod Ganj vor tausenden buddhistischen Gläubigen.

Noch gehe es ihm aber gut, versicherte der Friedensnobelpreisträger, der am Sonntag 90 Jahre alt wird. „Obwohl ich 90 Jahre alt bin, bin ich körperlich sehr gesund“, sagte er, bevor er ein Stück tibetischer Geburtstagstorte gereicht bekam. „In der Zeit, die mir bleibt, werde ich mich weiterhin so gut es geht dem Wohlergehen anderer widmen.“

Tenzin Gyatso ist für die Tibeter die 14. Reinkarnation des Dalai Lama in 600 Jahren. Er hat erklärt, dass sein 90. Geburtstag auch Anlass für die Tibeter sein sollte, sich Gedanken über eine Zukunft ohne ihn zu machen. Der Dalai Lama will an der Institution nur festhalten, wenn seine Anhänger dies auch wollen. Erwartet wird, dass er am Mittwoch eine Entscheidung verkündet.

Viele Exil-Tibeter befürchten, dass China einen Nachfolger für den Dalai Lama ernennen könnte, um seine Kontrolle über Tibet zu stärken. Peking hatte 1950 Truppen nach Tibet geschickt und kontrolliert die autonome Region und die angrenzenden Provinzen, in denen ebenfalls viele Tibeter leben, bis heute mit harter Hand. Am 10. März 1959 begannen die Tibeter einen Aufstand gegen die chinesischen Besatzer. Er wurde von der Volksrepublik blutig niedergeschlagen, der Dalai Lama musste fliehen.

1959 setzte Peking eine eigene Regierung in der tibetischen Hauptstadt Lhasa ein, das Himalaya-Gebiet wurde annektiert. Der Dalai Lama und tausende andere Exil-Tibeter leben bis heute im Norden Indiens, die Exilregierung hat ihren Sitz in McLeod Ganj, einem Vorort von Dharamsala. Der Dalai Lama zog sich 2011 aus der Exilregierung zurück, ist aber weiterhin das geistliche Oberhaupt der Tibeter.

China bezeichnet den Dalai Lama als Separatisten. Er selbst sieht sich als „einfachen buddhistischen Mönch“. Weltweit wird der für sein Lächeln bekannte Dalai Lama als Symbol für den Frieden geachtet, seine Anhänger vergleichen ihn mit Mahatma Gandhi und Martin Luther King.

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