
Schimmel befällt Brot im Sommer deutlich schneller als zu kühleren Zeiten. Woran liegt das? Und wie lässt sich das verhindern? Eine Expertin der Stiftung Warentest klärt auf.
Hitzealarm! Der Sommer zeigt sich in diesen Tagen in ganz Deutschland mit Macht. Unter der teils schwülheißen Luft leiden Menschen und Tiere. Und manche Lebensmittel verderben gerade im Rekordtempo: Brot schimmelt in vielen Haushalten nach wenigen Tagen – obwohl es genauso gelagert wird wie sonst auch. Woran liegt das?
„Das liegt an der Kombination von Feuchtigkeit und Wärme. Brot enthält Wasser, was Schimmel einen guten Nährboden bietet“, sagt Sara Waldau, Redakteurin für Ernährung, Kosmetik und Gesundheit bei der Stiftung Warentest in Berlin. „Bei Wärme fühlen sich Schimmelsporen besonders wohl und vermehren sich schnell.“
Schimmel-Alarm: Brot am besten im Tontopf lagern
Und wie lässt sich dem Schimmelbefall vorbeugen? „Brot lagert am besten in einem Brotkasten aus Ton oder Steingut. Dort ist es trocken und luftig“, sagt Expertin Sara Waldau. „Die Poren des Brotkastens nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf und geben sie bei Bedarf wieder ab. Alternativ geht auch die Papiertüte vom Bäcker. Plastiktüten hingegen sind nicht atmungsaktiv und empfehlen sich gerade bei Hitze nicht.
Wichtig sei auch die richtige Hygiene, übrigens nicht nur im Sommer: „Wischen Sie den Brotkasten am besten wöchentlich mit Essig aus. Der hemmt Schimmel. Entfernen Sie auch regelmäßig Brotkrümel.“ Generell könne es sinnvoll sein, eher kleine Portionen oder nur ein halbes Brot zu kaufen und dieses dann schneller zu verbrauchen.
Im Kühlschrank sollte man Brot nur ausnahmsweise lagern, denn dort werde es schnell altbacken. „Brot lässt sich aber gut einfrieren. Dafür ist besonders Toastbrot praktisch, das wir auch gerade getestet haben. Die Scheiben tauen im Toaster sofort auf. Aber auch normales Brot lässt sich einfrieren, auch scheibenweise, und nach Bedarf auftauen. Falls Sie kein Eisfach haben, kann Toast bei schwülwarmem Sommerwetter aber auch zur kurzfristigen Lagerung in den Kühlschrank. Dann ist der Schutz vor frühzeitiger Schimmelbildung wichtiger als der vor altbackenem Brot.“
Verschimmeltes Brot gehört in den Müll
Und noch einen Rat hat Sara Waldau: „Die Wassergehalte in Roggen-, Weizen- oder Mischbroten sind mit rund 40 Prozent relativ ähnlich. Ein krosser Tipp für heiße Tage ist Knäckebrot. Mit einem Wasseranteil von nur knapp sechs Prozent ist es quasi nicht schimmelanfällig und sehr lange haltbar – solange es trocken bleibt.“
Verschimmeltes Brot gehört laut der Expertin übrigens in den Müll – auch wenn’s wehtut. Es sei nicht ratsam, verschimmelte Stellen einfach großzügig wegzuschneiden. „Die Gifte können sich im Inneren des Lebensmittels schon unsichtbar verteilt haben.“
Wer versehentlich mal verschimmeltes Brot gegessen hat, muss sich keine allzu großen Sorgen machen. Der regelmäßige Verzehr von verschimmelten Lebensmitteln ist jedoch gesundheitsgefährdend.