Jan Hartmann: Seine Frau ist seine „Heldin des Alltags“

  • Juni 30, 2025

„Die Spreewaldklinik“-Neuzugang Jan Hartmann erzählt im Interview, wie der Dreh zur Serie seinen Familienalltag durcheinandergewirbelt hat.

Jan Hartmann (44) übernimmt die neue Rolle des Dr. Mark Engelhardt in der zweiten Staffel der Sat.1-Vorabendserie „Die Spreewaldklinik“ (ab 30. Juni 2025 und bereits seit 27. Juni auf Joyn). Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news blickt der Schauspieler auf seine Serienanfänge bei „GZSZ“ zurück und erzählt, wie die „Spreewaldklinik“-Dreharbeiten seinen Familienalltag beeinflussen und warum seine Frau seine „Heldin“ ist. Zudem erzählt er, warum Golfen für ihn der perfekte Ausgleich ist.

Es ist nicht Ihre erste Rolle als Arzt, in „Herzflimmern“ haben Sie auch schon einen gespielt. Warum liegt Ihnen das so?

Jan Hartmann: Vielleicht habe ich etwas besonders Vertrauenserweckendes an mir (lacht). Ich hatte nie Ambitionen, selber Arzt zu werden, aber finde das hochrespektabel, was die Menschen in dem Beruf leisten. Von den Arbeitszeiten und der Verantwortung her ist das ein wahnsinniger Beruf. Ich finde es spannend, dass ich immer mal ein bisschen reingucken darf. Ob es eine Operation ist oder ich ein paar Fachbegriffe auswendig lerne und so tue, als könnte ich das – es scheint ganz gut zu funktionieren (lacht).

Dr. Mark Engelhardt wird als selbstbewusst beschrieben. Wie würden Sie ihn noch beschreiben?

Hartmann: Der Name Engelhardt ist schon Programm. Er ist ein Engel, kann aber auch hart sein. Ein sympathischer Querschläger, würde ich sagen, der alles aufs Arzt sein setzt. Wenn es um die Patienten geht, tut er alles dafür, sie zu retten. Im Privaten ist er ein Typ mit großer Klappe, der gerne Grenzen testet und sich nicht an Hierarchien hält, aber eigentlich ein feiner, sehr gerader Mensch ist. Das mag ich an ihm, er ist total authentisch und geradeaus. Dadurch eckt er oft an, aber er sagt eben, was er denkt und die anderen müssen damit klarkommen.

Mit einer Serie ist man immer sehr eingespannt. Wieso hatten Sie Lust darauf, Sie waren ja länger nicht mehr so intensiv in einer Serie involviert?

Hartmann: Tatsächlich ist es ein Test für mich, ob mir eine Serie nochmal gefällt. In den letzten Jahren bin ich vor allem über die Meere geschippert und hatte sehr entspannte Drehtage an den schönsten Orten. Da war ich natürlich ein bisschen verwöhnt. Das merke ich auch. In der Form wie jetzt habe ich es bestimmt schon zehn Jahre nicht mehr gemacht.

Es ist sehr fordernd, ich bin auch einer von nur drei Kollegen, die jede Woche mit dem Auto kommen. Ich fahre also nach Berlin zum Drehen und bin am Wochenende bei meiner Familie in Regensburg. Das hatte ich ein bisschen unterschätzt, wenn ich ehrlich bin. Mittlerweile habe ich mir einen Modus erarbeitet, dass ich mir meine Texte selber aufnehme und dann höre ich sie beim Autofahren und rede mit. So ist die Zeit gut genutzt.

Das hört sich trotzdem sehr stressig an?

Hartmann: Ich habe immer mal einen Tag, wo ich ein paar Stunden Luft habe, wo ich dann wieder vorarbeiten oder mich um die Wohnung kümmern kann, in der ich in Berlin untergekommen bin. Aber ja, man muss schon darauf achten, dass das eigene Leben nicht ganz hinten runterfällt.

Wenn ich zu Hause ankomme, weiß ich, ich muss wieder den Text von nächster Woche lernen, aber sobald die Tür aufgeht, sind die Kinder da. Dann will ich auch mit denen ein schönes Wochenende haben. Man ist ein bisschen zerrissen, aber bis jetzt geht das gut. Die letzten Jahre war ich viel zu Hause, weil es uns wichtig war. Ich merke aber, dass ich gerne arbeite und Lust habe, viel zu arbeiten. Ich würde mich über eine dritte Staffel jedenfalls freuen.

Bei „Kreuzfahrt ins Glück“ konnte Ihre Familie Sie zum Dreh auch begleiten…

Hartmann: Das war wirklich eine Luxussituation, für die ich bis heute dankbar bin. Ich habe sie sieben Jahre lang bei jedem Film immer dabeigehabt. Das sind drei Monate am Stück gewesen. Egal wo im Ausland, das war richtig toll. Dann kam die Schule, jetzt ist der Große in der dritten Klasse und die Logistik ist eine andere. Das Schulsystem, gerade in Bayern, ist ziemlich strikt. Einerseits ist es richtig und wichtig, die Kinder brauchen Struktur. Andererseits merke ich schon, dass es uns allen fehlt.

Neulich bin ich gefahren und meine Frau rief mich an, dass die Kleine eine Stunde geweint hat, nachdem ich weg war. Es ist schön, dass unsere Bindung durch die ganzen Erlebnisse so eng ist, aber der Abschied fällt dann eben auch schwerer. Wir facetimen viel und ich fahre jede Woche nach Hause. Das ist total wichtig für mich. Ich drehe noch bis Mitte Oktober, also werden die Kinder auch mal in den Ferien kommen. Dann werden wir den Spreewald im Kanu erkunden.

Wie geht Ihre Frau mit der Situation um, dass Sie unter der Woche nicht da sind?

Hartmann: Meine Frau ist meine Heldin des Alltags. Ich bin derzeit raus, was alltägliche Dinge wie zum Kindergarten bringen, irgendwelche Feste vorbereiten und Hausaufgaben machen angeht. Am Wochenende bin ich so gut es geht da, neben dem Text lernen. Wir machen Ausflüge oder ich werkele im Garten. Aber sie macht schon viel alleine, das ist nicht ohne.

Sie sind nach der ersten Staffel zum Cast gestoßen. Wie war es für Sie, „der Neue“ zu sein?

Hartmann: Alle haben mich sehr gut aufgenommen. Mit Kollege Daniel Buder, den ich durch „Herzflimmern“ kenne, war ich schon vorher in Kontakt. Im Januar waren wir auf Mallorca Golf spielen und dann hat er mich direkt in die WhatsApp-Gruppe von allen „Spreewaldklinik“-Kollegen aufgenommen. Natürlich wird man am ersten Drehtag trotzdem von allen abgecheckt, aber das war immer sehr wohlwollend und ist ja auch normal. Wenn ein Neuer kommt, dann beschnuppert man sich erst mal.

Wie profitieren Sie von Ihren ersten Serienerfahrungen, die Sie schon Ende der 1990er Jahre bei „GZSZ“ gemacht haben?

Hartmann: „GZSZ“ war mein erster Job in der Branche. Es war ein harter Einstieg, weil das Pensum extrem hoch war. Da ist alles durchgetaktet, wirklich minutiös. Dafür habe ich heute überhaupt kein Thema damit, wenn es mal schnell gehen muss, wenn auf den Punkt noch etwas geändert wird. Ich bin sehr anpassungsfähig und kann schnell reagieren. Bei der „Spreewaldklinik“ haben wir ein Team in Brandenburg und eines in Berlin, da gibt es lange Fahrzeiten und auch mal einen Stau und Pläne ändern sich. Dafür war ich also gewappnet.

Was schätzen Sie noch an der Serie?

Hartmann: Ich fühle mich bei der Produktion sehr angekommen. Die Kolleginnen und Kollegen, das Team und das Format sind toll. Ich mag den Look und dass man echte Menschen sprechen hört. Es ist weniger schmonzettig und man hat nicht nur Liebestexte, die Krankenhaus-Thematik macht es sehr vielschichtig.

Wie nutzen Sie die drehfreie Zeit?

Hartmann: Während der Zeit bei „Rote Rosen“, 2006 bis 2008, habe ich angefangen, ganz exzessiv Golf zu spielen. Durch die Kinder wurde es ein bisschen weniger und jetzt, wenn ich nun mal hier alleine bin, gehe ich gerne nach Drehschluss noch zwei Stunden auf den Platz. Daniel ist auch oft dabei. Darum fahre ich übrigens auch mit dem Auto, damit ich meine Schläger immer dabeihabe. Ich liebe diesen Sport einfach. Mein Sohn interessiert sich auch schon dafür.

Was mögen Sie daran besonders?

Hartmann: Golfen ist super zum Runterfahren. Ich denke an nichts anderes. Ich kann es alleine machen, wenn mal keiner verfügbar ist. Es sind immer die schönsten Umgebungen und jeder Platz ist anders. Ich finde es technisch und mental hoch anstrengend und diffizil. Es lehrt mich Demut und ich muss im Moment voll da sein. Den Fokus zu halten, ist eine gute Übung fürs Schauspiel. Gerade wenn man das ganze taktisch und auch ein bisschen sportlich angeht, ist es unfassbar vielseitig und spannend.

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