Bei Ebbe: Flossen zählen aus der Luft – Seehund-Bestand wird erfasst

  • Juli 1, 2025

Tausende Seehunde leben im Wattenmeer – aber wie viele genau? Experten untersuchen das in diesen Tagen genau. Dazu müssen sie in die Luft.

Um den Bestand der Seehunde im Wattenmeer zu erfassen, halten Experten in diesen Wochen wieder aus der Luft Ausschau nach den Meeressäugern. Bis Mitte August seien insgesamt zehn Zählflüge im niedersächsischen Wattenmeer geplant, teilte das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) mit. Die Behörde organisiert die Flüge jeden Sommer im Rahmen des Seehundmonitorings.

Die Zählungen sind Teil eines internationalen Schutzabkommens zwischen Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Zeitgleich wird auch in den anderen Ländern gezählt. Für die Zählungen eignet sich Niedrigwasser, weil sich die Tiere dann auf Sandbänken sammeln, etwa um sich zu sonnen. 

Im gesamten Wattenmeer lebten im vergangenen Sommer nach Angaben des trilateralen Wattenmeersekretariats rund 23.800 Seehunde – das entsprach einem Plus von 5 Prozent im Vergleich zu den Zählungen 2023. Die Zahl blieb jedoch erneut unter den Werten der Jahre 2012 bis 2020, weshalb Experten davon ausgehen, dass der Seehundbestand langfristig sinken könnte. 

Viele Störungen von Jungtieren 

Während der Hauptgeburtenzeit im Sommer ist in den Seehundstationen in Norddeich in Niedersachsen und in Friedrichskoog in Schleswig-Holstein viel los. Die Station in Norddeich hat zurzeit rund 90 Seehunde zur Pflege. 

Den Großteil machen verwaiste Jungtiere, sogenannte Heuler, aus, die von ihren Muttertieren getrennt wurden. Das passiere meist durch menschliche Störungen, sagt Tim Fetting, Leiter der Tierpflege in der Seehundstation Norddeich. „Das merken wir ganz besonders in diesem Jahr auch wieder nach den verlängerten Wochenenden, wo wirklich viel los war an der Küste“, sagt der Tierpfleger. „Dementsprechend war das Störpotenzial extremst hoch.“ 

Wattwanderer, Wassersportler und andere Wattenmeerbesucher sollten am besten weiten Abstand zu Seehundbänken und Seehunden halten, die sensibel auf Störungen reagieren. „Gerade in der Sommerzeit brauchen die Tiere extremst viel Ruhe“, sagt Fetting. Das gelte sowohl für die Aufzucht der Jungtiere als auch für ihre Ruhephasen.

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