
Tragödie am Rhein: Ein Kind planscht im Düsseldorfer Süden in dem Fluss und wird abgetrieben. Rettungskräfte sind im Großeinsatz – am Ende ohne Erfolg.
Mittwochabend gegen 18.40 Uhr am Rheinufer im Stadtteil Himmelgeist im Süden Düsseldorf. Bei hochsommerlichen Temperaturen sucht eine Familie mit mehreren Kindern Abkühlung im Fluss. Dann passiert das, wovor Behörden und Experten immer wieder warnen: Ein Kind wird beim Baden von der Strömung mitgerissen und abgetrieben.
Feuerwehr Düsseldorf stellt Suche im Rhein ein
Sofort werden Rettungskräfte alarmiert. Feuerwehr, Polizei, DLRG und Rotes Kreuz eilen zum Rheinkilometer 729. Rund 60 Einsatzkräfte sind binnen Minuten vor Ort, starten mit der Suche nach dem sechsjährigen Jungen, während die Eltern um das Leben ihres Sohnes bangen. Notfallseelsorger kümmern sich um die Angehörigen.
Vom Land, von Booten und auch mit Tauchern suchen die Helfer nach dem Kind – ohne Erfolg. Der Junge wird bis zum Einbruch der Dunkelheit nicht gefunden, nach rund zweieinhalb Stunden wird die Suche eingestellt.
Ein Feuerwehrsprecher sagt am Morgen danach zur „Rheinischen Post“, die Suchaktion in Düsseldorf-Himmelgeist werde nicht wieder aufgenommen. Aufgrund der starken Strömung im Rhein sei es sehr unwahrscheinlich, dass der Junge noch in dem Bereich gefunden werde.
Laut WDR sind allein in diesem Jahr schon fünf Menschen im Rhein verschwunden, drei von ihnen seien anschließend tot geborgen worden, zwei werden noch vermisst. Ein Schicksal, das nun auch der Sechsjährige teilt.
Das Baden im Rhein ist an den meisten Stellen nicht offiziell verboten. Neben dem Schiffsverkehr ist es vor allem die starke Strömung, die das Schwimmen im Fluss lebensgefährlich macht – selbst für geübte Wassersportler. „Wer zum Schwimmen in den Rhein geht, der kann genauso gut auf der Autobahn joggen gehen“, warnt etwa die Düsseldorfer Stadtverwaltung. „Niemand sollte sich und seine Kinder unnötig in Gefahr bringen und dort baden oder auch nur am Rand planschen.“
Quellen: „Rheinische Post“, WDR, Stadt Düsseldorf, Nachrichtenagentur DPA