Gemischte Bilanz: Klappern mit Hindernissen: Erneut kein leichtes Storchenjahr

  • Juli 3, 2025

Im Bundesland gibt es wieder zahlreiche junge Störche – doch Nahrungsknappheit, ein Schimmelpilz und menschlicher Müll setzen ihnen zu.

In Rheinland-Pfalz gibt es wieder viel Nachwuchs bei den Weißstörchen. „Damit fällt dieses Storchenjahr zumindest nicht so schlecht aus wie das vergangene“, sagte Jessica Lehmann vom Storchenzentrum Rheinland-Pfalz in Bornheim (Südpfalz) der Deutschen Presse-Agentur. 2024 habe man mit Dauerregen und kühlen Temperaturen zu tun gehabt. Jetzt sehe das anders aus. „Die andauernde Trockenheit hat, wie im Frühjahr schon befürchtet, regional zu Nahrungsengpässen geführt.“

Das Hauptnahrungsmittel der Jungstörche, der Regenwurm, wandere bei Trockenheit in tiefere Erdschichten, sodass Altstörche auf andere Nahrungsquellen angewiesen seien. „Von einer Fütterung wird abgeraten, da dies ein Eingriff in die natürliche Lebenssituation darstellt und den Weißstorch gegenüber anderen Tierarten bevorzugen könnte, denn auch diese leiden unter der enormen Trockenheit“, erklärte Lehmann. Wer wolle, könne Wasserquellen zur Verfügung stellen. „Damit ist vielen Tieren geholfen.“

Todesgefahr durch Schimmelpilz und Plastikmüll

Weiter gebe es in etlichen Nestern Schimmelpilzbefall, der in der Regel zu einem Totalverlust der Brut führe. „Diese Vorkommnisse führen vermutlich dazu, dass auch in dieser Saison von einem eher unterdurchschnittlichen Storchenjahr auszugehen ist.“ Endgültige Zahlen sollen im Herbst vorliegen, wenn alle Jungstörche beringt sind und die ehrenamtlichen Beringer ihre Zahlen zusammengetragen haben. „Dies ist eine enorme ehrenamtliche Leistung und mit viel persönlichem Engagement der Storchenberinger verbunden.“

Auch menschliche Einflüsse bedrohen der Leiterin zufolge den Bruterfolg. „Immer häufiger finden sich in Gewöllen – den Speiballen der Altstörche – Plastikteile. Diese stammen oft aus der Landwirtschaft oder aus Müllsortierungsanlagen.“ In der Pfalz wurde demnach Plastikmüll in rund jedem dritten untersuchten Gewölle festgestellt – Tendenz steigend.

Der Storchenbestand in Rheinland-Pfalz galt von 1974 bis 1996 als erloschen. 1997 startete ein Wiederansiedlungsprojekt. Träger des Zentrums in der regionalen „Storchen-Hauptstadt“ Bornheim ist die vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufene Aktion PfalzStorch, die eine zentrale Rolle bei der Wiederansiedlung der Klapperschnäbel spielt.

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