
Einstimmig hat der Niersteiner Stadtrat für die Offenlage des Bebauungsplans für eines der größten Rechenzentren Europas gestimmt. Damit kann die Planung in die nächste Phase gehen.
Das geplante Rechenzentrumsprojekt in Nierstein hat die nächste Hürde überwunden. In seiner Sitzung hat der Niersteiner Stadtrat einstimmig den Beschluss zur Offenlage des Bebauungsplanes getroffen, wie Stadtbürgermeister Jochen Schmitt (FWG) der dpa mitteilte. Damit liege das Bauleitverfahren weiterhin im Zeitplan, so der japanische Telekommunikationskonzern Nippon Telegraph and Telephone Global Data Centers (NTT).
IT-Leistung im dreistelligen Megawatt-Bereich
NTT Data peilt nach eigenen Angaben in der Zukunft eine IT-Leistung von 480 Megawatt an. Damit würde Nierstein einer der größten Rechenzentrum-Standorte in Europa. In Nierstein könnten durch das Rechenzentrum rund 400 neue Arbeitsplätze bei NTT Data entstehen. Durch die Nutzer der Rechenzentren könnten weitere Arbeitsplätze entstehen, so das Unternehmen.
Nach dem aktuellen Zeitplan könnte im kommenden Jahr mit den ersten Abbrucharbeiten auf dem Gelände begonnen werden. 2027 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, bereits 2029 soll das erste Gebäude in Betrieb genommen werden. Aufgrund der Größe des Projekts werde sich die abschließende Entwicklung des Campus über einen Zeitraum von etwa 10 Jahren erstrecken.
Bislang zehn Standorte in Deutschland
NTT Data gilt als einer der großen Anbieter von Rechenzentren und kommt auf weltweit mehr als 150 Zentren. In Deutschland hat das Unternehmen nach eigenen Angaben zehn Standorte. Zumeist handelt es sich demnach um sogenannte Colocation-Rechenzentren. Das heißt, dass ein Gebäude samt Stromversorgung, Kühlung und anderer nötiger Infrastruktur an Kunden vermietet wird unter Zusicherung einer gewissen IT-Leistung. Das eigentliche Innenleben der Gebäude wie zum Beispiel Server bringt der jeweilige Kunde ein.
In Deutschland hat NTT Data Rechenzentren im Raum Frankfurt, wo mit De-Cix einer der weltweit größten Internetknotenpunkten ist, in Berlin, München, Hamburg und Bonn. Der NTT-Konzern hat nach eigenen Angaben weltweit mehr als 330.000 Mitarbeiter.