Theaterprogramm: Spielzeit im Zelt – Staatstheater plant 31 Premieren

  • Juli 3, 2025

Dem Mecklenburgischen Staatstheater steht keine einfache Spielzeit bevor. Das Große Haus bleibt wegen Bauarbeiten geschlossen und die Finanzen sind eng. Dennoch soll dem Publikum etwas geboten werden.

Das Mecklenburgische Staatstheater in Schwerin bietet seinem Publikum trotz vorübergehender Schließung des Großen Hauses in der kommenden Spielzeit mit 31 Neuinszenierungen erneut ein breitgefächertes Programm. Darunter sind Klassiker wie Shakespears „Hamlet“, Brechts „Dreigroschenoper“ oder Büchners „Woyzeck“. Aber das Publikum könne sich auch auf spannende Neuentdeckungen freuen, versprach Generalintendant Hans-Georg Wegner bei der Vorstellung des neuen Spielplanes in Schwerin. 

Als Uraufführungen sind unter anderem „Sterni und die Astronauten“, eine Science-Fiction-Komödie von Filmschauspieler Milan Peschel, „Kulturhaus, mon amour“ von Juliane Hendes und das Musical „Hexenholz“ frei nach dem Märchen „Hänsel und Gretel“ der Gebrüder Grimm geplant. 

Ballett um Schlossgeist Petermännchen 

Trotz räumlicher Beschränkungen werde auch das Ballett mit neuen Stücken aufwarten, unter anderem einer getanzten Hommage an den Schweriner Schlossgeist Petermännchen. Auch die beliebten Sinfoniekonzerte der Mecklenburgischen Staatskapelle werden im Theaterzelt stattfinden. Das traditionsreiche Orchester wird laut Wegner nach dem überraschenden Wechsel von Generalmusikdirektor Mark Rohde nach Würzburg von verschiedenen Gastdirigenten geleitet. Die jeweils drei aufeinanderfolgenden Konzertabende würden aus logistischen Gründen aber nicht mehr von Sonntag bis Dienstag stattfinden, sondern künftig von Freitag bis Sonntag.

In Schwerin beginnt die neue Spielzeit am 6. September in der M*Halle mit der Wiederaufnahme von „Charleys Tante“. Die erste Premiere im Theaterzelt gibt es am 26. September mit dem Schauspiel „Merlin oder Das wüste Land“. Am 20. September ist Spielzeitstart in der Kulturmühle Parchim, der Spielstätte des Jungen Staatstheaters, mit der Premiere des Volksliederabends „Es kann ja nicht immer so bleiben“.

Theaterzelt als Hauptspielstätte

Wegen der vorübergehenden Schließung des Haupthauses, in dem umfangreiche Sanierungsarbeiten geplant sind, wird das Angebot an Aufführungen deutlich eingeschränkt. Statt der sonst üblichen 700 Vorstellungen pro Spielzeit auf allen Bühnen werde es voraussichtlich noch etwa 430 geben. „Wir sind froh, dass wir nach großem Kampf nun das Theaterzelt als Ausweichspielstätte haben“, sagte Generalintendant Wegner. Doch könnten aus logistischen Gründen dort weniger Stücke parallel gezeigt werden. Deshalb würden jeweils zwei Inszenierungen aus unterschiedlichen Sparten über acht Wochen im Block gespielt, anschließend wechsle der Spielplan. 

Die erfolgreiche Premiere der Operette „Die lustige Witwe“ habe aber gezeigt, dass das Theaterzelt bestens angenommen werde. Die Abonnements für das Zelt hätten großen Zuspruch gefunden. Auf den anderen Bühnen wie der Schweriner M*Halle oder in der Kulturmühle in Parchim gebe es ein größeres Angebot an Stücken, neben Neuinszenierungen auch aus dem Repertoire. Zudem gebe es verstärkt Gastspiele, unter anderem in Wismar. Der Karten-Vorverkauf starte bereits Freitag, dem 4. Juli.

Finanziell schwierige Lage

Nach Angaben des Kaufmännischen Geschäftsführers Christian Schwandt ist der eingeschränkte Spielbetrieb in einer finanziell ohnehin angespannten Zeit auch mit Einnahmeverlusten verbunden. Statt mit etwa 140.000 Besuchern, wie in der zu Ende gehenden Spielzeit, könne das Theater für 2025/26 aufgrund des geringeren Kartenangebots bestenfalls noch mit 120.000 rechnen. Er erwarte Kartenerlöse von 2,5 Millionen Euro statt 3 Millionen wie bisher. 

Für zusätzliche Belastungen sorge neben der Inflation die Steigerung bei den Personalkosten, unter anderem durch den steigenden Mindestlohn, der etwa ein Drittel der Beschäftigten betreffe, sagte Schwandt. Das Land als Hauptgesellschafter halte sich zwar an den im Theaterpakt zugesagten jährlichen Anstieg der Zuwendungen um 2,5 Prozent. Doch seien die Kostensteigerungen deutlich höher. 

Für Unruhe im Haus sorgt, das wurde bei der Programmvorstellung deutlich, dass sich viele Schauspieler angesichts des Sparzwangs vor einer unsicheren beruflichen Zukunft sehen. Die Zahl fester Ensemblemitglieder sei bereits von 16 auf 13 reduziert worden, hieß es. Sieben müssten aktuell um die Verlängerung ihrer Verträge bangen.

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