
An heißen Tagen wird es eng in Freibädern. Dies kann zu Konflikten führen. In Hannover wurde Ende Juni ein Bademeister verletzt. Im Land Bremen gibt es keinen Anstieg der Kriminalität in Freibädern.
Nach der Attacke auf einen Bademeister will die Stadt Hannover die Sicherheitsvorkehrungen in ihren Freibädern überprüfen und erhöhen. Der Rettungsschwimmer soll bereits am Sonntag, 22. Juni, im Lister Bad aus einer Gruppe von Jugendlichen heraus angegriffen, ins Gebüsch gestoßen und dabei im Gesicht verletzt worden sein. Hintergrund war nach bisherigen polizeilichen Ermittlungen ein Streit um die Öffnung des Sprungturmes. Daraufhin kündigte die Stadt zusätzliche Maßnahmen an, um die Sicherheit sowohl für Gäste als auch für Mitarbeitende zu gewährleisten.
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sagte bei einem Besuch des betroffenen Freibads Ende Juni: „Wir dulden keine Gewalt in unseren Bädern.“ Nach einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ („HAZ“) schickt die Stadt in den niedersächsischen Sommerferien Jugendsozialarbeiter – sogenannte Streetworker – in das Lister Bad. „Wir setzen auf Dialog, Präsenz und ein respektvolles Miteinander“, sagte Onay. „Klar ist aber auch: Wer meint, in unseren Freibädern Grenzen überschreiten zu können, der hat dort nichts zu suchen.“
An heißen Tagen mit vielen Besuchern kam es in Freibädern in Niedersachsen und Bremen schon in der Vergangenheit vereinzelt zu Straftaten – wie auch an anderen belebten Orten.
Polizei Bremen: Sexualdelikte kein gravierendes Problem
„Die Sicherheitslage in den Freibädern Bremens hat sich im Vergleich zu den Vorjahren nicht verändert“, betont die Polizei Bremen. Es gebe keine signifikanten Anstiege bei Straftaten. Hauptsächlich handele es sich um Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Hausfriedensbruch sowie Diebstähle. Sexualdelikte seien bisher kein gravierendes Problem.
Im vergangenen Jahr wurden im Land Bremen insgesamt 64 Straftaten mit dem Tatort Freibad, Hallenbad oder Schwimmhalle in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfasst. 2023 waren es 75 solcher Straftaten. Im Jahr 2019 – also vor der Corona-Pandemie – wurden in der Stadt Bremen und Bremerhaven 70 Straftaten in Freibädern, Hallenbädern oder Schwimmhallen verzeichnet.