
Erneut ist eine Mosel-Schleuse nach einem Schiffsunfall beschädigt. Dieses Mal ist ein Notbetrieb aber rascher möglich. Wie soll es weitergehen?
An der bei einem Schiffsunfall beschädigten Moselschleuse St. Aldegund soll am Samstag ein Notbetrieb anlaufen. Erste Binnenschiffe, die auf die Weiterfahrt warten, sollen dann in einer Testphase notgeschleust werden, sagte der Sprecher der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS). Es habe an dem betroffenen Schleusentor notdürftige Reparaturen gegeben. „Wir wollen zunächst schauen, wie es läuft.“
Rund 50 Schiffe warteten laut dem Sprecher mit Stand vom Freitagvormittag auf die Weiterfahrt. Die Notschleusungen seien aber nur für Frachtschiffe gedacht. Bei Fahrgastschiffen mit Personen darauf werde aus Sicherheitsgründen zunächst darauf verzichtet.
Ein Fahrgastschiff hatte am Mittwoch in St. Aldegund (Landkreis Cochem-Zell) das Schleusentor gerammt. Drei Menschen wurden verletzt, das Tor wurde stark beschädigt. Die Schleuse musste ihren Betrieb seither einstellen.
Zuversichtlich, dass es klappt
Das Tor sei verbogen, lasse sich aber öffnen und schließen, sagte der GDWS-Sprecher. Es gebe aber keine Schäden an Betonteilen oder dem Antrieb. Man sei zuversichtlich, dass das Tor bei den Probe-Schleusungen Stand halten werde. „Aber es nicht wieder alles wie vorher. Dafür bräuchte man schon ein neues Tor“, sagte er. Es sei ohnehin geplant gewesen, das nun beschädigte Schleusentor in St. Aldegund zu ersetzen. Das solle jetzt zügig passieren.
Wenn die Testphase planmäßig verlaufe, könnten Schiffe voraussichtlich ab Dienstag dann „zu Berg“ wieder geschleust werden, sagte der Sprecher. Diese Notschleusungen würden voraussichtlich länger dauern.
Schwerer Unfall Ende 2024 an der Schleuse Müden
Es war nicht der erste Unfall dieser Art in der Region: Erst Anfang Dezember 2024 war ein Frachtschiff ungebremst gegen ein Tor der Moselschleuse Müden gefahren und hatte es stark beschädigt. Rund 70 Schiffe saßen tagelang fest. Damals funktionierten Notschleusungen mit einem provisorischen Schleusentor aus stählernen Dammballen, die bei jedem Vorgang ein- und ausgebaut werden. Seit Anfang Februar können Schiffe wieder durch die reparierte Schleuse fahren.