
In weiten Teilen Tschechiens ist am Freitag stundenlang der Strom ausgefallen. Der Netzbetreiber CEPS bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, dass „ein größerer Teil der Tschechischen Republik“ mehrere Stunden von dem Stromausfall betroffen gewesen sei, darunter die Hauptstadt Prag. Dies gelte insbesondere für das rechte Ufer der Moldau, sagte der Sprecher des Energieversorgers PRE, Karel Hanzelka.
Der Ausfall sei durch eine umgestürzte Stromleitung ausgelöst worden, erklärte CEPS im Onlinedienst X. Acht von 44 Stromverteilpunkten waren demnach betroffen.
Der Betrieb aller drei U-Bahn-Linien in Prag wurde eine halbe Stunde lang ausgesetzt, wie die Verkehrsgesellschaft DP auf ihrer Website mitteilte. Auch in anderen Regionen des Landes war der öffentliche Nahverkehr tschechischen Medien zufolge durch den Stromausfall beeinträchtigt. Krankenhäuser mussten sich mit Stromgeneratoren versorgen. Mehrere Menschen mussten nach Angaben der Feuerwehr aus steckengebliebenen Aufzügen gerettet werden.
Ende April hatte sich in Spanien und Portugal ein massiver Stromausfall ereignet. Die Panne hatte ein riesiges Chaos mit massiven Verkehrsproblemen und dem Ausfall von Telekommunikationssystemen zur Folge. Auch Südwestfrankreich und Marokko waren kurzzeitig betroffen.
Es handelte sich um einen der bisher größten Stromausfälle in Europa. Laut einem Bericht, den die Regierung in Madrid Mitte Juni vorlegte, wurde er durch Überspannung im Netz ausgelöst, die zu einer „unkontrollierbaren Kettenreaktion“ geführt habe.