
Schülerrichter gelten als erfolgreiches Präventions-Instrument, weil Reaktionen von Gleichaltrigen Jugendliche häufig stärker beeinflussen. In Sachsen-Anhalt soll es künftig mehr davon geben.
Jugendliche sanktionieren Jugendliche: In Sachsen-Anhalt sollen neue sogenannte Schülergremien entstehen. Freie Träger können sich im Rahmen einer dritten Auswahlrunde bis 25. Juli bewerben, wie das Justizministerium in Magdeburg mitteilte. Beim „Schülergremium“ handelt es sich um Schülerrichter im Alter von 14 bis 17 Jahren. Gefördert werden demnach „kriminalpolitisch bedeutsame Angebote“ mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche für ein Leben ohne Straftaten, Gewalt und Rassismus fit zu machen.
Das Projekt gibt es seit 2008. Speziell geschulte Jugendliche sprechen an einem neutralen Ort mit gleichaltrigen Jugendlichen über deren Straftaten, insbesondere Diebstahl, Beleidigung oder Körperverletzung. Gemeinsam werden Sanktionen festgelegt, wie es hieß. Laut Ministerium stehen bis Ende 2027 voraussichtlich etwa 130.000 Euro für die Projektausweitung bereit.
Ob ein Verfahren für das Schülergericht geeignet ist, entscheidet nach Ministeriumsangaben die Staatsanwaltschaft. Zudem müssen die Beschuldigten und die Erziehungsberechtigten zustimmen, dass die Schülerrichter den Fall verhandeln.