Erste Reisewelle: ADAC: Zum Ferienstart drohen Staus und „Schneckentempo“

  • Juli 6, 2025

Die ersten Autoreisenden auf dem Weg in die Sommerferien könnten auch die ersten im großen Stau sein. Der ADAC rät, nach Möglichkeit an anderen Tagen und zu bestimmten Tageszeiten loszufahren.

Der ADAC warnt vor vielen Staus auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen am Freitag unmittelbar nach dem Schuljahresende. „Am Freitagnachmittag ist die Staugefahr am größten. Wer sich sofort nach der Arbeit mit dem Auto in Richtung Nord- und Ostseeküste, Niederlande oder südliche Urlaubsländer auf den Weg macht, kommt vermutlich nur im Schneckentempo voran“, erklärte ADAC-Verkehrsexperte Roman Suthold. 

Freitagnachmittag immer viel los 

Die Erfahrungen zeigten, dass freitagnachmittags die erste Welle von Reisenden zu einer hohen Zahl an Berufspendlern hinzukommt, die ohnehin auf den Autobahnen unterwegs sind. Dadurch steige das Staupotenzial rapide an. Im vergangenen Jahr war der Freitag vor dem ersten Ferien-Wochenende laut ADAC der staureichste Tag der NRW-Sommerferien. Generell müssten Reisende auf den Autobahnen in NRW während der Sommerferien immer freitags von 14 bis 18 Uhr mit vielen Staus rechnen. 

Späterer Reisestart bessere Wahl 

Zwar werde auch samstags und sonntags in den Sommerferien auf den Autobahnen mehr los als sonst sein, gerade auf typischen Reiserouten. Es seien dann aber kaum Berufspendler unterwegs. „Daher erwarten wir an den Tagen zumindest in NRW kein Stauchaos“, sagte der ADAC-Experte. 

Auf dem Weg an die Küste müssten Urlauber aber gerade in den Großräumen Bremen und Hamburg auch am Wochenende mit längeren Staus rechnen. Im Süden sei etwa die A8 zwischen München und Salzburg häufig verstopft. Gerade in den Sommerferien seien auch mittwochs und donnerstags von 7 bis 9 Uhr und 14 bis 18 Uhr Staus zu erwarten. 

Der ADAC rät, montags oder dienstags in die Sommerferien zu starten. „Steht der Abreisetag schon fest und ist nicht flexibel verschiebbar, sollten Urlauber darauf achten, den regulären Berufsverkehr zu umgehen und in Randzeiten loszufahren, also frühmorgens oder abends“, empfiehlt Suthold. 

Auch Getränke ins Auto packen 

Vor allem für Familien mit Kindern gehörten ausreichend Getränke und regelmäßige Pausen mit viel Bewegung dazu, unterstrich der ADAC. Erster Tag der NRW-Sommerferien ist der Montag kommender Woche (14. Juli). 

Abfahren nur selten sinnvoll 

Bei Staus die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen zu fahren, bringt laut ADAC nur selten einen Vorteil. Ausweichstrecken seien rasch verstopft. Durch Echtzeitinformationen empfählen Navigationssysteme immer wieder Alternativrouten. Oft betrage der prognostizierte Zeitgewinn aber nur wenige Minuten und die Lage auf der Alternativstrecke verschlechtere sich schnell. In der Regel mache es erst ab Staus von mehr als zehn Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung Sinn, von der Autobahn abzufahren. 

Richtung Küste dicker Verkehr 

Auf den Strecken in Richtung Nord- und Ostseeküste, die Niederlande und auf dem Weg in den Süden rechnet der ADAC in NRW wieder mit viel Stau. In NRW sorgten vor allem die 650 bis 700 Autobahnbaustellen für Zeitverlust und Behinderungen, insbesondere wenn die Zahl der Fahrstreifen reduziert ist. Der ADAC weist auch auf Staurisiko jenseits der NRW-Landesgrenze durch die im Norden der Niederlande beginnenden Sommerferien hin. 

Viele Strecken betroffen 

Verzögerungen erwartet der ADAC in NRW unter anderem auf der A1 (Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg), der A2 (Oberhausen – Dortmund – Hannover) und A3 (Emmerich – Oberhausen – Köln – Frankfurt) sowie auf der A4 (Olpe – Köln – Aachen). Die Autobahnen im Großraum Köln/Bonn sowie im Ruhrgebiet bleiben Stau-Schwerpunkte. Gerade auf dem Kölner Autobahnring sowie im Bereich Oberhausen/Duisburg (Kreuz Kaiserberg) und Bochum/Herne/Recklinghausen drohten Staus und stockender Verkehr. 

Hohes Staupotenzial sieht der ADAC in NRW etwa auf der A40 (Dortmund – Essen – Duisburg – Straelen – Venlo), der A42 (Dortmund – Oberhausen – Kamp-Lintfort), A43 (Wuppertal – Recklinghausen – Münster) und A45 (Dortmund – Hagen – Lüdenscheid). Auf der A46 (Düsseldorf – Wuppertal), A52 (Düsseldorf – Essen), A57 (Köln – Krefeld – Nimwegen) und A59 (Köln – Bonn; Duisburg – Dinslaken) bräuchten Reisende ebenfalls mehr Zeit.

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