Flüssigerdgas: Ostsee-Terminal legt bei LNG-Importen kräftig zu

  • Juli 6, 2025

Bei den deutschen Gesamt-Gasimporten macht LNG weiter einen kleinen Anteil aus. Mit Blick auf den Weg, den das Gas ins deutsche Netz geht, hat sich das Bild zuletzt geändert.

Der Import von Flüssigerdgas (LNG) über die deutsche Ostsee hat deutlich an Fahrt aufgenommen. Während im ersten Quartal des Jahres nur ein Bruchteil der deutschen LNG-Importe über das Terminal an Rügens Küste lief, verbuchte es laut Zahlen der Bundesnetzagentur (BNetzA) im zweiten Quartal die mit Abstand umfangreichste Einspeisung aller deutschen LNG-Terminals.

Demnach wurden im zweiten Quartal über Rügen 10,2 Terawattstunden (TWh) Erdgas eingespeist, dahinter folgen an der Nordsee das erste Terminal in Wilhelmshaven mit 7,4 TWh und das Terminal in Brunsbüttel mit 7,0 TWh. 

Für das zweite Terminal in Wilhelmshaven zeigen die Daten, die von Fernleitungsnetzbetreibern stammen, eine Einspeisung von 2,9 TWh. Dieses befindet sich nach Angaben der zuständigen Deutschen Energy Terminal GmbH (DET) allerdings noch in der Inbetriebnahmephase.

Die Bundesregierung hatte den Aufbau von LNG-Terminals an Nord- und Ostsee nach dem russischen Angriff auf die Ukraine forciert, um unabhängig von russischen Gaslieferungen zu werden.

Terminals decken 8 Prozent der Gasimporte ab

Laut BNetzA betrug die Gas-Einspeisung durch die deutschen LNG-Terminals im ersten Halbjahr insgesamt 39,3 TWh. Das seien 8 Prozent der Gesamt-Gasimporte, die sich demnach auf 490,6 TWh belaufen. Der Anteil entspricht damit in etwa dem Wert des Vorjahres.

Über das komplette erste Halbjahr gesehen verzeichnet das Terminal in Brunsbüttel mit 12,4 TWh die größte Einspeisung. Insgesamt kommen die Nordsee-Terminals in den ersten sechs Monaten auf 27,4 TWh. Das Terminal an der Ostsee verbuchte 11,9 TWh, die deutliche Mehrheit davon im zweiten Quartal. Den BNetzA-Daten zufolge wurde im zweiten Quartal mehr Gas an der Ostsee eingespeist als im gesamten Vorjahr.

Wartungsarbeiten beschränken Kapazität

Mit Blick auf mögliche Gründe für die gewachsene Einspeisung an der Ostsee verwies ein Sprecher der Deutschen Regas, die das dortige Terminal betreibt, auf die LNG-Händler. Diese bestimmten, wo sie ihr LNG einspeisten. 

Ingo Wagner, Geschäftsführender Gesellschafter, sieht in den Werten „eine Bestätigung für die Verlässlichkeit und Flexibilität unserer Angebote und ein hervorragendes Signal für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern“. 

Laut DET beeinflussen auch Wartungsphasen die Einspeisekapazitäten. Demnach musste das Regasifizierungsschiff des Terminals Wilhelmshaven 1, die „Höegh Esperanza“, im ersten Halbjahr zeitweise auf Reede verlegt werden. Der in Brunsbüttel stationierten „Höegh Gannet“ stehe demnächst ein im Abstand mehrerer Jahre erfolgender Werft-Aufenthalt bevor.

Zuletzt fast jede Woche ein Gas-Tanker am Rügener Terminal

Im Mukran führten laut Deutscher Regas Wartungsarbeiten der Fernleitungsnetzbetreiber für Einschränkungen. Abgesehen davon habe im zweiten Quartal jede Woche ein Gas-Tanker das Terminal angelaufen. Im gesamten ersten Quartal seien es hingegen nur zwei Tanker gewesen.

Eigentlich sollte ein weiteres Spezialschiff längst in Stade LNG wieder in den gasförmigen Zustand umwandeln und einspeisen. Die dafür vorgesehene „Energos Force“ war schon vergangenes Jahr in Stade angekommen, hatte Stade später aber wieder verlassen. Ein Vertragsstreit verzögert die Inbetriebnahme auf unbestimmte Zeit.

Zuletzt befand sich die „Energos Force“ laut Schiffsortungsdiensten im Mittelmeer. Eine Subvercharterung werde intensiv geprüft, hatte die DET erklärt.

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