Kommunalwahl: Mehr Bürger: Friedberger Stadträte ziehen ins Schloss

  • Juli 8, 2025

Wachstum bringt an Grenzen. Das bekommt Friedberg zu spüren. Bisher hat die Stadt 30 Stadträte. Nun überspringt die Einwohnerzahl die 30.000er-Marke – und der Stadtrat muss umziehen.

Der Friedberger Stadtrat zieht in der nächsten Legislatur für seine monatlichen Sitzungen ins Wittelsbacher Schloss im Norden der Stadt. Die Zahl der Einwohner in der Stadt im schwäbischen Landkreis Aichach-Friedberg liegt nach Daten des Statistischen Landesamtes bei 30.011 und damit über der in der Bayerischen Gemeindeordnung festgesetzten Marke von 30.000 Einwohnern. In der Folge werden bei der Kommunalwahl am 8. März nächsten Jahres 40 statt bisher 30 Räte gewählt. Und die passen nicht mehr in den bisherigen Sitzungssaal. 

Dasselbe Problem hat Neuburg an der Donau. Dort liegt die neue Zahl der Einwohner bei 30.183. Bei der letzten Wahl noch rund 29.700. Nun wird noch eine Lösung für einen neuen Sitzungsraum gesucht. 

Wenig Freude über Zuwachs 

Wie in Neuburg an der Donau ist man auch in Friedberg wenig begeistert über den Zuwachs. „Die in unserem Stadtrat vertretenen Parteien und Gruppierungen lehnen diese Mehrung ab, auch wenn die Gemeindeordnung dies so vorsieht“, sagt Friedbergs Bürgermeister Roland Eichmann. „Unser Appell geht an die Fraktionen des Landtags, diese Regelung dringend zu ändern.“ 

Schon vorher war der historische Sitzungssaal mit 30 Stadträten gut gefüllt. „Es durchaus jetzt schon eng. Durch die Erhöhung ist keinesfalls mehr machbar“, sagt Stadtsprecher Frank Büschel. 

Er sieht ein weiteres Problem. Denn grundsätzlich ist es nicht immer einfach, für das Ehrenamt als Stadtrat ausreichend geeinigte Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. „Tatsächlich könnte das dieses Mal eine Herausforderung werden“, sagt Büschel. 

Chance auf neuen Status, einen Oberbürgermeister und mehr Geld 

Weitere Folge: Friedberg könnte den Status Große Kreisstadt erlangen. Einige der entsprechenden Funktionen übernehme die Stadt schon freiwillig. Hinzu kämen noch einige Aufgaben etwa im Bereich des Sicherheitsrechts. Der Bürgermeister könnte dann den Titel Oberbürgermeister tragen und er bekäme wie seine berufsmäßigen Stadträte eine höhere Besoldung. Und: Als Große Kreisstadt stünde Friedberg nach jetzigem Stand rund eine Million Euro mehr aus der Grunderwerbssteuer zu, wie Büschel mitteilt. Der neue Stadtrat kann im Mai 2026 entscheiden, ob der Antrag auf die Große Kreisstadt gestellt wird.

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