
Das spanische Sanfermín-Fest ist gefährlich – wieder muss das ein Läufer am eigenen Leib erfahren.
Beim dritten Stierlauf des diesjährigen Sanfermín-Festes in Pamplona im Norden Spaniens ist erneut ein Teilnehmer durch einen Hornstoß verletzt worden. Der Mann sei mit Verletzungen am Bein in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte eine Sprecherin des Roten Kreuzes im Fernsehen mit. Auch zwei weitere Läufer kamen demnach mit Prellungen in ein Krankenhaus.
Die langen spitzen Hörner der Stiere sind angsteinflößend und können auch tödliche Verletzungen auslösen. Im Fernsehen war zu sehen, wie sich das Hemd eines Läufers an einem Horn verhakte und der Mann vom Bullen mehrere Meter mitgeschleift wurde, bis der Stoff endlich zerriss. Am Vortag hatte einer der Läufer eine Stichverletzung in der rechten Achselhöhle erlitten.
„Stierlauf verursacht Tierleid“
Beim dritten von insgesamt acht Läufen kam es zu vielen Stürzen. In den engen Gassen laufen derart viele Teilnehmer, dass sie oft nicht ausweichen können, wenn ein Läufer vor ihnen stürzt. Die galoppierenden Bullen versuchen zum Glück meist, reflexhaft über am Boden liegende Menschen zu springen. Die „Sanfermines“ sind dem Stadtheiligen San Fermín gewidmet und werden in der 200.000-Einwohner-Stadt der Region Navarra bereits seit Ende des 16. Jahrhunderts immer in der ersten Juli-Hälfte gefeiert. Täglich werden am frühen Vormittag sechs Kampfbullen und mehrere zahme Leitochsen durch die engen Gassen der Altstadt für die Stierkämpfe am Abend bis in die Arena gejagt. Dort sterben die Stiere am Abend durch die Hand eines Toreros. Der letzte Lauf findet dieses Jahr – wie immer – am 14. Juli statt. Seit Jahren protestieren Tierschützer gegen das Spektakel. „Stierlauf verursacht Tierleid“, betont etwa die Organisation Peta in Deutschland.