Fischereiwirtschaft: Fischer im Norden weiter in schwieriger Lage

  • Juli 10, 2025

Nord und-Ostsee boten Fisch einst in Hülle und Fülle. Diese Zeiten sind längst vorbei. Die wenigen verbliebenen Fischer an den Küsten im Norden können nur noch wenig anlanden.

Fangmenge und Ertrag der schleswig-holsteinischen Fischerei sind 2024 zurückgegangen. Die Fischer landeten im vergangenen Jahr 30.387 Tonnen Fisch im Wert von 55,3 Millionen Euro an, wie der Landesfischereiverband Schleswig-Holstein zu seiner Mitgliederversammlung mitteilte. Im Vorjahr waren es noch 32.044 Tonnen im Wert von 58,1 Millionen Euro. Die Zahl der Kutter im Haupterwerb nahm im Jahresvergleich um einen auf 154 zu. 68 Kutter waren auf der Ostsee aktiv, 86 in der Nordsee.

Nach Angaben des Verbands leidet die gesamte Fischerei unter der allgemeinen Teuerung. Vor allem seien Kraftstoffe trotz gesunkener Rohölpreise weiter teuer. Der Ausbau der Windenergie auf See sowie Fischereiverbote in Schutzgebieten reduzierten die verfügbaren Fanggebiete.

Die Quoten für Dorsch und Hering – nur noch als Beifang zulässig – seien nicht einmal ausgeschöpft worden. Gefischt wurde vor allem auf Plattfischarten.

Null-Fangquoten für Dorsch und Hering

Die Bestände von Dorsch und Hering in der Ostsee erholen sich allerdings nicht wie erhofft. Deshalb empfahl der internationale Rat für Meeresforschung (ICES) bereits im Mai erneut Null-Fangquoten für das kommende Jahr. In der zentralen Ostsee östlich von Bornholm sieht es beim Hering jedoch besser aus: Dort schlug der ICES eine Erhöhung der Fangmenge um 26 Prozent vor.

Beim Dorsch fehlt jedoch jede Spur von Erholung – sowohl in der westlichen als auch in der östlichen Ostsee. Für beide Bestände blieb die Empfehlung einer Null-Fangquote bestehen. Die ICES-Daten fließen in die Festlegung der europäischen Fischfangquoten ein. Einmal im Jahr entscheiden die EU-Staaten, wie viel Fisch aus der Ostsee gefangen werden darf. Grundlage ist ein Vorschlag der EU-Kommission, der auf den wissenschaftlichen Empfehlungen des ICES basiert.

Die Zeit drängt

Ob sich der Dorsch ohne Fangverbot erholen kann, bezweifelt Thorsten Reusch vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. „Beim Dorsch ist es schwierig, weil der wirklich so weit unten ist, dass der überhaupt mal wieder einen Ansatz haben muss, dass er vielleicht noch hochkommt“, sagte der Leiter der Forschungseinheit Marine Ökologie im Umwelt- und Agrarausschuss des Landtages in Kiel. 

„Die Zeit drängt, weil im Augenblick die letzten Heringe und Dorsche ganz legal und gegen den wissenschaftlichen Rat des internationalen Rats für Meeresforschung weggefangen werden“, kritisierte Reusch. Die Fische dürften weder gefangen noch geangelt oder anderweitig entnommen werden – sie müssten geschützt werden.

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