
Eine gut 40 Jahre alte Handtasche mit integriertem Nagelknipser könnte bei einer Versteigerung in Paris einen Rekordpreis erzielen: Das Original der legendären Birkin Bag, die 1984 für die Schauspielerin Jane Birkin entworfen worden war, wird am Donnerstag in Paris versteigert. Das Auktionshaus Sotheby’s hat keinen Schätzwert für die Tasche angegeben, hält einen neuen Höchstpreis aber für möglich.
Die bislang am teuersten verkaufte Handtasche war eine mit Diamanten besetzte Kelly-Tasche von Hermès aus Krokodilleder, die für knapp 440.000 Euro ihre Besitzerin wechselte.
Die britische Schauspielerin Jane Birkin hatte sich auf einem Flug von Paris nach London bei ihrem Sitznachbarn darüber beklagt, dass sie keine Tasche finde, die ihren Bedürfnissen als junge Mutter gerecht werde. Dabei wandte sie sich genau an den Richtigen: Ihr Sitznachbar Jean-Louis Dumas war damals Geschäftsführer von Hermès und ließ für Birkin eine Handtasche entwerfen, in der auch Babyflaschen Platz finden sollten.
Der handgefertigte Prototyp aus schwarzem Leder hatte einen Schulterriemen, einen integrierten Nagelknipser und war mit den Initialien der Schauspielerin verziert. Jane Birkin hatte die Handtasche zeitweise mit Aufklebern von Unicef und Ärzte ohne Grenzen dekoriert. Die Klebespuren sind bis heute erhalten.
Die Birkin Bag wurde später zu einem Luxusprodukt und Statussymbol. Sie wird bis heute in Handarbeit und geringer Stückzahl hergestellt und zu enormen Preisen verkauft – und von vielen Herstellern kopiert. Je nach Ausstattung kostet sie mehrere Tausend oder auch mehrere Hunderttausend Euro.