Nach der Flutkatastrophe: Eltern verwirklichen Traum ihrer verstorbenen Tochter

  • Juli 10, 2025

Die leidenschaftliche Konditorin wollte ihre eigene Patisserie eröffnen. Dann starb Johanna 2021 in der Ahrtal-Flut. Eine posthum eröffnete Konditorei in der Hafencity ist jetzt auch Erinnerungsort.

Mit einer besonderen Patisserie in Hamburg erinnert ein Paar an seine Tochter Johanna, die 2021 bei der Flutkatastrophe im Ahrtal gestorben ist. Den Plan der leidenschaftlichen Bäckerin und Konditorin haben Ralph und Inka Orth postum verwirklicht. Seit Anfang 2024 betreiben sie die „Pâtisserie Johanna“ in der Hafencity. 

Johanna träumte von eigener Patisserie 

„Die Patisserie war immer ein Traum von Johanna. Johanna wollte schon sehr, sehr früh diesen Beruf lernen“, sagt Vater Ralph Orth. Und sie plante eine eigene Patisserie zu gründen. Im April 2021 hatte die gelernte Konditorin aus Bad Neuenahr die Meisterschule beendet. Für ihren zukünftigen Laden hatte sie schon einen Business-Plan erstellt und ein Logo entwerfen lassen. 

Das Paar hatte Hamburg, als eine seiner Lieblingsstädte, für die Konditorei-Eröffnung gewählt und pendelt jetzt zwischen Rheinland-Pfalz und der Hansestadt. Es gibt Törtchen, Macarons, Gebäck und Quiche auch ein Online-Shop gehört dazu. Eine „Signature-Praline“ mit Kirsch-Nougat-Füllung und einem Schmetterling ist Johanna gewidmet. 

Das richtige Rezeptur dafür zu finden sei nicht leicht gewesen, sagt Mutter Inka Orth. „Aber irgendwann war sie wirklich so, wie Johanna sie bei ihrer Prüfung gemacht hatte.“ 

Fotos erinnern an Johanna

Aber die Patisserie ist auch Erinnerungsort – an den Wänden hängen Fotos der Verstorbenen. „Uns tut das sehr gut und es war uns sehr, sehr wichtig.“ Durch die Bilder sowie von einem Künstler entworfenen Bronze-Statuen lebe sie weiter. „Für uns bedeutet es, dass wir jeden Tag über Johanna sprechen und sie dadurch auch weiterhin mit der Mittelpunkt der Familie ist.“

Viele Gäste kämen auch wegen der Geschichte der Tochter – einige von ihnen hätten auch Schicksale erlebt. „Manchmal gibt es Kunden, die einfach reinkommen und sagen: Darf ich Sie mal in den Arm nehmen – das ist voll in Ordnung für uns.“ Denn tröstende Worte gebe es für ihre Trauer oft nicht.

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