
In einem Wohnhaus in Emden eskaliert ein Ehestreit. Ein 68-Jähriger räumt vor Gericht ein, seine Ehefrau erstochen zu haben. Nun hat die Kammer ein Urteil gesprochen.
Weil er seine Ehefrau mit mehr als einem Dutzend Messerstichen getötet hat, soll ein 68 Jahre alter Mann aus Emden ins Gefängnis. Das Landgericht Aurich verurteilte den Deutschen wegen Totschlags zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren und zehn Monaten, wie ein Gerichtssprecher auf Anfrage sagte. Beim Prozessauftakt Ende Juni hatte der Angeklagte zugegeben, seine 65 Jahre alte Ehefrau bei einem Streit in Emden im Januar mit einem Küchenmesser 17 Mal in Hals und Gesicht gestochen zu haben. Er rief danach die Polizei. Die Frau verblutete.
Die Kammer habe bei dem Strafmaß berücksichtigt, dass der Angeklagte in einem „hochgradigen Affektzustand handelte“, teilte der Gerichtssprecher mit. Dieser habe zu einer tiefgreifenden Bewusstseinsstörung geführt. Zugleich handelte der Angeklagte nach Ansicht des Gerichts aber mit Vorsatz. Auslöser für die Tat sei ein Streit um Geld gewesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Ehe zerrüttet
Vor Gericht hatte der Angeklagte, der als Postbote gearbeitet hatte, ausgesagt, dass es zwischen den Eheleuten immer wieder Streit um Geld gegeben habe. Er beschuldigte dabei seine Ehefrau. „Sie hat nie verstanden in all den Jahren, mit Geld umzugehen“, hatte der 68-Jährige in dem Prozess gesagt. Sie habe das von ihm verdiente Geld etwa für Möbel, Kleider, Restaurantbesuche und Reisen ausgegeben. Am Tattag eskalierte dann nach Angaben des Angeklagten ein Streit über einen Schaden am gemeinsamen Auto des Paares.
Nach den tödlichen Stichen rief der 68-Jährige nicht nur die Polizei – er benachrichtigte auch die gemeinsamen, erwachsenen Kinder mit einer Nachricht im Familienchat: „Habe eure Mutter gerade umgebracht – dieses Miststück“, las der Vorsitzende Richter aus der Nachricht vor. Er bereue heute die Tat, hatte der Angeklagte gesagt.