Ravensbrück: Ring einer KZ-Überlebenden geht an ihre Enkelinnen

  • Juli 10, 2025

Die Nazis nehmen einer jungen Frau im KZ Ravensbrück einen Ring ab. Viele Jahrzehnte später erhalten ihre Nachkommen ihn zurück.

Die Nachfahren einer Überlebenden des Frauen-Konzentrationslagers (KZ) Ravensbrück haben ein Schmuckstück ihrer Großmutter zurückerhalten. Der Ring der polnischen NS-Verfolgten Halina Kucharczyk wurde ihren Enkelinnen Sylwia und Anna Kucharczyk überreicht, wie die Gedenkstätte mitteilte. Vor rund 80 Jahren hatten die Nationalsozialisten ihr den Ring abgenommen.

Die Rückgabe wurde über die Initiative Stolen Memory („gestohlene Erinnerung“) der Arolsen Archives möglich. Die Archivsammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört nach eigenen Angaben zum Unesco-Weltdokumentenerbe. Das Ziel der Initiative Stolen Memory sei, persönliche Gegenstände von NS-Verfolgten an ihre Angehörigen zurückzugeben. Eine Frau, die sich freiwillig engagierte, hatte die Familie von Halina Kucharczyk laut Gedenkstätte ausfindig gemacht.

Von Briefen bis zu Eheringen 

Die Nationalsozialisten hatten den Menschen in den KZ deren persönliche Gegenstände abgenommen – von Armbanduhren über Briefe und Fotos bis zu Eheringen. Die Arolsen Archives verwahren nach Angabe der Gedenkstätte etwa 2.000 Gegenstände. Einige davon wurden ehemaligen Häftlingen des KZ Ravensbrück abgenommen und von der Schutzstaffel der Nazis (SS) in der dortigen Effektenkammer verwahrt, darunter demnach der Ring von Halina Kucharczyk.

Die deutschen Besatzer hatten sie den Angaben zufolge 1944 in Warschau verhaftet und ins KZ Ravensbrück verschleppt. Sie soll später in einem Außenlager des KZ Neuengamme inhaftiert gewesen und am 2. Mai 1945 befreit worden sein. Im Jahr 1999 starb die Frau in ihrer Heimat Polen. Im Frühjahr 2025 sei es einer Frau gelungen, über die Friedhofsverwaltung der polnischen Stadt Radom, den Kontakt zu Halinas Familie herzustellen, teilten die Arolsen Archives mit.

Zehntausende wurden laut Gedenkstätte ermordet

In Ravensbrück bei Fürstenberg/Havel ließ die SS 1939 das größte deutsche Frauen-Konzentrationslager errichten, in das später auch Männer kamen. Zwischen 1939 und 1945 waren laut Gedenkstätte mehr als 120.000 Frauen, 20.000 Männer und etwa 1.000 weibliche Jugendliche dort inhaftiert. Zehntausende seien ermordet worden oder an Hunger, Krankheit oder durch medizinische Experimente gestorben.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 11, 2025
    Kunstwerk enthüllt: Telekom kauft acht Meter hohen Bronze-Elefanten

    Wer an der Bonner Konzernzentrale vorbeifährt, könnte etwas verwundert sein: Vor dem Haupteingang steht nun ein riesiges Bronze-Kunstwerk. Das hat sich die Firma selbst zum „Geburtstag“ geschenkt.

    • Juli 11, 2025
    Blockbuster-Reihe: Drehstart für dritten „Dune“-Film – erstes Foto

    Die Science-Fiction-Kinofilmreihe „Dune“ wird fortgesetzt. Regisseur Denis Villeneuve gibt den Start der Produktion mit einem Foto bekannt. Auch ein deutscher Oscar-Preisträger mischt bei Teil 3 mit.

    Du hast verpasst

    Netflix-Serie: „Too Much“ von Lena Dunham – Liebe, Sex und Spucke

    • Juli 11, 2025
    Netflix-Serie: „Too Much“ von Lena Dunham – Liebe, Sex und Spucke

    Blockbuster-Reihe: Drehstart für dritten „Dune“-Film – erstes Foto

    • Juli 11, 2025
    Blockbuster-Reihe: Drehstart für dritten „Dune“-Film – erstes Foto

    Kunstwerk enthüllt: Telekom kauft acht Meter hohen Bronze-Elefanten

    • Juli 11, 2025
    Kunstwerk enthüllt: Telekom kauft acht Meter hohen Bronze-Elefanten

    Solarenergie im Juni erstmals wichtigste Stromquelle in der EU

    • Juli 11, 2025
    Solarenergie im Juni erstmals wichtigste Stromquelle in der EU

    „Sea Lady II“: Luxusyacht brennt im Hafen von Saint-Tropez

    • Juli 11, 2025
    „Sea Lady II“: Luxusyacht brennt im Hafen von Saint-Tropez

    „Game of Thrones“-Star: Sophie Turner: bei „Game of Thrones“-Dreh viel gelernt

    • Juli 10, 2025
    „Game of Thrones“-Star: Sophie Turner: bei „Game of Thrones“-Dreh viel gelernt