Netflix-Serie: „Too Much“ von Lena Dunham – Liebe, Sex und Spucke

  • Juli 11, 2025

Zehn Jahre nach „Girls“ erzählt Lena Dunham in „Too Much“ von kaputten Menschen, die ein bisschen weniger kaputt sein wollen und das erstaunlich gut hinkriegen.

2012 brachte die damals 26-jährige Lena Dunham mit „Girls“ einen ungeschönten Gegenentwurf zu „Sex and the City“ heraus: Auch hier ging es um vier Freundinnen in New York – aber der Sex sah nicht immer sexy aus, die Freundschaften waren alles andere als perfekt, und die Serie wollte einem nicht weismachen, dass man sich mit einer wöchentlichen Kolumne ein Apartment in Manhattan leisten kann.

Interessanterweise waren das Einzige, das beide Serien realistisch zeigten, ausgerechnet die Männer – offenbar war Carries Wohnsituation glaubhafter als die Idee, einem emotional reifen Mann zu begegnen. Aber das nur am Rande, „Girls“ ist längst Kult unter Millennial- und Gen-Z-Frauen.

Und genau die dürften auch das Zielpublikum sein, das sich ab dem 10. Juli vor Netflix versammeln wird, um die neue Serie der „Girls“-Schöpferin feierlich zu bingen. „Too Much“ sollte sie nicht enttäuschen. Darin zieht Megan Stalter, 34, als Jessica mit gebrochenem Herzen von New York nach London, verliebt sich in den ehemals drogenabhängigen Musiker Felix (Will Sharpe, 38), stalkt fleißig die neue Freundin (Emily Ratajkowski, 34) ihres Ex‘ auf Instagram, betreut ihren haarlosen Hund und macht auf der Arbeit neue Erfahrungen, etwa mit Kokain oder einem übergriffigen Regisseur.

„Too much“: Star-Besetzung mit alten und neuen Gesichtern

Ein paar Gesichter aus „Girls“ tauchen auch hier wieder auf, etwa Andrew Rannells, Rita Wilson oder Richard E. Grant. Neu dabei sind unter anderem Adèle Exarchopoulos, Andrew Scott und Naomi Watts. Lena Dunham selbst ist als große Schwester der Protagonistin diesmal nur in einer Nebenrolle zu sehen.

Als Autorin spielt Dunham dagegen ihre größte Stärke aus: schamlose Authentizität. „Too Much“ handelt von emotional angeschlagenen Menschen, die versuchen, Liebe zuzulassen, während sie lernen, mit ihrem Schmerz zu leben. Dunham sagte dem Magazin „Dazed“, dass „Girls“ vom Sex handelte und „Too Much“ von der Liebe. Und sie muss es wissen, schließlich ist sie selbst einst mit gebrochenem Herzen nach London gezogen – und lernte dort ihren heutigen Ehemann, den Musiker Luis Felber, kennen. Mit ihm hat sie nun auch diese Serie gemacht, die nicht zuletzt von ihrem berührenden Indie-Soundtrack lebt.

Auch mit Mitte 30 weiß niemand, wo es langgeht

„Too Much“ fängt das nicht ganz so erwachsene Leben einer Mitte-30-Jährigen dabei ziemlich gut ein. Klar, es gibt Fortschritte im Vergleich zu den Zwanzigern, aber im Grunde weiß immer noch niemand, wo es langgeht. Alles ist wie früher, nur etwas weniger extrem: Die Männer sind weniger kindisch, der Sex weniger verstörend, die Nervenzusammenbrüche weniger intensiv, die Freundschaften generell weniger. Zum Ausgleich gibt’s mehr zwischenmenschliche Nähe, mutigere Outfits und den ultimativen Liebesbeweis: Spuck mir in den Mund, Baby!

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