Sohn von Drogenboss „El Chapo“ bekennt sich wegen Drogenhandels schuldig

  • Juli 11, 2025

Ein Sohn des berüchtigten mexikanischen Drogenbosses Joaquín „El Chapo“ Guzmán hat sich laut Medienberichten vor einem US-Gericht wegen Drogenhandels schuldig bekannt. Bei einer Anhörung vor einem Gericht in Chicago räumte der 35-jährige Ovidio Guzmán demnach am Freitag die ihm gemachten Vorwürfe ein. Vorangegangen waren monatelange Verhandlungen mit dem US-Justizministerium. Mit seinem Schuldeingeständnis entgeht er einem Prozess vor einem Geschworenengericht und einer drohenden harten Strafe.

Der unter dem Spitznamen „El Raton“ (Die Maus) bekannte Ovidio Guzmán ist wegen Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Schmuggels und Handels mit dem Betäubungsmittel Fentanyl, Geldwäsche und Schusswaffengebrauchs angeklagt. 

Mit seinem Schuldeingeständnis dürfte der 35-Jährige mit einer weit niedrigeren Gefängnisstrafe davonkommen als sein Vater El Chapo. Dieser war 2019 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Es ist das erste Mal, dass ein Sohn des legendären Drogenbosses einen solchen Deal mit der Anklagebehörde eingeht.

Ovidio Guzmán könne den US-Behörden möglicherweise „wertvolle Informationen“ über sein Kartell und dessen Unterstützer liefern, sagte der frühere Einsatzleiter bei der US-Antidrogenbehörde DEA, Mike Vigil, der Nachrichtenagentur AFP. Guzmáns Anwälte und die Staatsanwaltschaft reagierten zunächst nicht auf AFP-Anfragen um Stellungnahme. 

Zusammen mit seinen drei Brüdern soll Ovidio Guzmán eine Unterorganisation des berüchtigten Sinaloa-Kartells namens Los Chapitos angeführt haben. Diese wird von der US-Regierung unter Präsident Donald Trump als „terroristische“ Vereinigung eingestuft und soll im großen Stil das stark süchtig machende Opioid Fentanyl in die USA geschmuggelt haben. 

Ovidio Guzmán war im Januar 2023 im Nordwesten Mexikos in einer spektakulären Aktion festgenommen worden. Bei einer Schießerei am Rande der Festnahme kamen mindestens 29 Menschen ums Leben. 

Ein weiterer Guzmán-Sohn, Joaquín Guzmán Lopez, war im Juli vergangenen Jahres  festgenommen worden, nachdem er mit Kartell-Mitgründer Ismael Zambada mit einem Privatflugzeug in Texas gelandet war. Zambada zufolge war er von Guzmán Lopez in eine Falle gelockt und den US-Behörden ausgeliefert worden. Der Fall führte zu erbitterten Kämpfen zwischen rivalisierenden Unterorganisationen des Sinaloa-Kartells, bei denen etwa 1200 Menschen getötet wurden und 1400 weitere verschwanden.

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