UNO rechnet 2025 mit etwa drei Millionen Rückkehrern nach Afghanistan

  • Juli 11, 2025

Etwa drei Millionen Afghanen könnten nach Schätzungen der Vereinten Nationen in diesem Jahr in ihr Heimatland zurückkehren und die humanitäre Krise in dem Land weiter verschärfen. Der Afghanistan-Beauftragte des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Arafat Dschamal, kritisierte am Freitag den Umgang Pakistans und des Iran mit afghanischen Flüchtlingen. Derzeit sei „eine unwürdige, unorganisierte und massive Abwanderung aus diesen beiden Ländern“ zu beobachten, sagte Dschamal.

Teheran hatte zuletzt vier Millionen im Iran lebende Afghanen zu illegalen Einwanderern erklärt und ihnen eine Frist bis zum 6. Juli gesetzt, um das Land zu verlassen. Die massive Rückkehr nach Afghanistan übe einen „enormen Druck“ auf das Land aus, sagte der UNHCR-Beauftragte. 

Seit Jahresbeginn sind demnach bislang 1,6 Millionen Menschen aus dem Iran und Pakistan nach Afghanistan zurückgekehrt, 1,3 Millionen davon allein aus dem Iran. Das UN-Flüchtlingshilfswerk rechne angesichts dieser Entwicklung mit etwa drei Millionen Rückkehrern im gesamten Jahr, sagte Dschamal.

Der UNHCR-Beauftragte zeigte sich besorgt über die Umstände der Rückkehr vieler Flüchtlinge nach Afghanistan. Allein am Grenzübergang Kala zwischen dem Iran und Afghanistan kämen täglich zehntausende Menschen an, sagte er. Viele von ihnen seien „abrupt entwurzelt“ worden und hätten eine schwere und ermüdende Reise hinter sich. In Afghanistan würden sie bei großer Hitze in völlig überfüllten Aufnahmelagern untergebracht. Viele Menschen berichteten nach der Rückkehr über Druck seitens der iranischen Behörden sowie von Verhaftungen und Vertreibungen. 

Afghanistan ist eines der ärmsten Länder der Welt und von jahrzehntelangem Krieg gezeichnet. Im Sommer 2021 kehrten die radikalislamischen Taliban inmitten des Abzugs westlicher Streitkräfte an die Macht zurück, viele Staaten und Organisationen fuhren ihre Hilfen für das Land zurück. In Afghanistan haben Menschen kaum Aussicht auf Arbeit, ihre Zukunft ist höchst ungewiss. Vor allem Frauen werden systematisch diskriminiert und ihrer Rechte beraubt.

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