
Mehr als 38 Grad wurden Anfang Juli in Frankfurt gemessen. Die tödliche Gefahr solcher Temperaturen für Menschen mit Vorerkrankungen erfordere ein Gegensteuern, sagt ein Ärzte-Vertreter.
Der Klimawandel wird nach Ansicht des Hausärzteverbands als ernsthafte Gesundheitsgefahr unterschätzt. „Einzelne heiße Tage sind nicht das Problem. Aber eine Temperaturerhöhung über viele Tage und Monate sind ein Problem für die Kompensation, vor allem bei älteren Menschen“, sagte der Vorsitzende des hessischen Hausärzteverbands, Christian Sommerbrodt, dem Portal hessenschau.de.
Eine Kompensation des Körpers bei Hitze sei das Schwitzen, wodurch neben Wasser auch Salze verloren gingen. Diese müssten wieder aufgenommen werden. Dies gelte umso mehr für Menschen, die Medikamente erhielten, die ebenfalls Auswirkungen auf den Salzhaushalt hätten. Eine Brezel zwischendurch könne helfen.
„Wenn es zu Salzschwankungen kommt, kann das zu Einschränkungen der Herzfunktionen führen – bei vorgeschädigtem Herzen ist das ein Problem“, sagte Sommerbrodt. Die meisten Hitzetoten hätten bestehende Vorerkrankungen. Hitze werde als Todesursache „an allen Ecken und Enden“ unterschätzt.
Studie sieht Anstieg von Todesfällen
Bei der extremen Hitzewelle von Ende Juni bis Anfang Juli hat der Klimawandel die Zahl der Todesopfer in europäischen Großstädten einer Studie zufolge etwa verdreifacht. Das berichtete ein internationales Forschungsteam vergangene Woche nach einer Analyse der Entwicklung in zwölf Großstädten, darunter Frankfurt, im Zeitraum vom 23. Juni bis 2. Juli.
Das Forschungsteam schätzt die Zahl der hitzebedingten Todesfälle in den Großstädten für den Zehn-Tage-Zeitraum auf insgesamt 2.300. Die untersuchten Städte waren in unterschiedlichem Ausmaß betroffen: Demnach entfielen knapp 320 der durch den Klimawandel zusätzlich entstandenen Todesfälle auf Mailand, 286 auf Barcelona, 235 auf Paris und 171 auf London. In Frankfurt liegt die Zahl mit 21 zusätzlichen Todesopfern vergleichsweise niedrig.