Notlagen und Katastrophenfälle: Vorbereitet auf den Notfall? – Bevölkerungsschutztag

  • Juli 12, 2025

Beim Tag des Bevölkerungsschutzes geht es um fast alle möglichen Krisen- und Bedrohungsszenarien. Meist gilt: „Vorsorge ist besser als Nachsorge“. Auch der Bundesinnenminister hat ein Kurbelradio.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hält angesichts geänderter Bedrohungsszenarien einen Ausbau des zivilen Bevölkerungsschutzes in Deutschland für geboten. Dabei müsse der Ansatz der Gesamtverteidigung neu gedacht werden. Der Begriff Zeitenwende bedeute nicht nur eine Veränderung im Bereich der militärischen Sicherheit, sondern vor allem im Bereich des Zivil- und Bevölkerungsschutzes, sagte Dobrindt beim bundesweiten Tag des Bevölkerungsschutzes in Rostock. 

Derzeit werde gemeinsam mit den Ländern ein Überblick der Schutzräume erarbeitet. Es gebe Nachholbedarf, da die Einrichtungen in der Vergangenheit reduziert oder gar zurückgebaut worden seien. Das bewerte man heute anders. Allerdings würden Schutzräume auch anders als früher definiert. Heute gehe es eher um Einrichtungen, die in Notsituationen als Schutzraum genutzt werden könnten, daneben aber auch einem alltäglichen Zweck dienten.

Vorbereitet auf Notlagen? 

Die Bevölkerung sah Dobrindt in der Mitverantwortung, Vorsorge für Notfälle zu treffen, etwa mit einer vernünftigen Vorratshaltung von Lebensmitteln oder Wasser. Auch er habe ein Kurbelradio zu Hause. „Ich habe auch eine Kurbeltaschenlampe zu Hause, und ich habe sogar eine Powerbank, die man kurbeln kann.“ 

Dobrindt stellte nach Gesprächen mit Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) Mittelerhöhungen für das Technische Hilfswerk (THW) und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Aussicht. „Wir werden für nächstes Jahr beim THW die Mittel 50 Prozent steigern können“, sagte er. Die Mittel für das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sollten im nächsten Jahr im Vergleich zu 2024 sogar verdreifacht werden. „Das sind, glaube ich, wirklich hervorragende Zahlen, die zeigen, dass wir es mit dem Zivil- und Bevölkerungsschutz sehr, sehr ernst nehmen.“

Gesamtgesellschaftliche Resilienz

Auch BBK-Präsident Ralph Tiesler plädierte dafür, zivile und militärische Verteidigung gemeinsam zu denken und vorzubereiten. „Indem wir die zivilen Strukturen und Ressourcen schützen, stellen wir sicher, dass auch die militärische Seite der Verteidigung greifen kann.“ Die Gesellschaft müsse sich auf Gefahren wie Extremwetter, Hochwasser, Waldbrände, aber auch Cyberangriffe und Sabotage viel stärker als in der Vergangenheit vorbereiten und noch krisenfester werden. 

Notwendig sei eine gesamtgesellschaftliche Resilienz. „Mit einer guten Vorbereitung können Bürgerinnen und Bürger gut auf unterschiedliche Notsituationen reagieren. So werden auch Einsatzkräfte entlastet“, betonte Tiesler. „Ein Austausch zu diesen Themen steht beim Bevölkerungsschutztag deshalb im Mittelpunkt.“

Im Rostocker Stadthafen informierten rund 40 Akteure aus dem Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz an Land sowie an Bord von Schiffen über ihre Arbeit. Dobrindt dankte vor allem den vielen Ehrenamtlichen. Die Hansestadt ist nach Potsdam und Wiesbaden die dritte Stadt, die den Tag ausrichtet, der diesmal unter dem Motto „Wasser – Ressourcen nutzen, Risiken meistern“ steht.

Infos

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 12, 2025
    Tödlicher Badeunfall: 24-Jähriger tot aus See geborgen

    Am Lambsheimer Weiher wird ein junger Mann vermisst. Kurze Zeit später finden Einsatzkräfte ihn leblos im Wasser.

    • Juli 12, 2025
    Unfälle: Auto prallt gegen Baum – Beifahrerin stirbt

    Ein Auto fährt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gegen einen Baum. Ersthelfer befreien den Fahrer, doch für die Beifahrerin kommt jede Hilfe zu spät.

    Du hast verpasst

    Unfälle: Auto prallt gegen Baum – Beifahrerin stirbt

    • Juli 12, 2025
    Unfälle: Auto prallt gegen Baum – Beifahrerin stirbt

    Tödlicher Badeunfall: 24-Jähriger tot aus See geborgen

    • Juli 12, 2025
    Tödlicher Badeunfall: 24-Jähriger tot aus See geborgen

    Kalenderblatt: Was geschah am 13. Juli?

    • Juli 12, 2025
    Kalenderblatt: Was geschah am 13. Juli?

    Tennis in Wimbledon: Presse feiert „polnische Zerstörerin“ Swiatek für 6:0, 6:0

    • Juli 12, 2025
    Tennis in Wimbledon: Presse feiert „polnische Zerstörerin“ Swiatek für 6:0, 6:0

    Frauen-EM 2025: Schweden gewinnt mit 4:1 gegen das deutsche Team

    • Juli 12, 2025
    Frauen-EM 2025: Schweden gewinnt mit 4:1 gegen das deutsche Team

    Konzert: NRW-Konzert vor großer Kulisse: Klassik im Luftschiffhangar

    • Juli 12, 2025
    Konzert: NRW-Konzert vor großer Kulisse: Klassik im Luftschiffhangar