
Trotz jahrzehntelanger Arbeit fällt die Rente in Sachsen-Anhalt besonders niedrig aus – im Vergleich der Bundesländer liegt das Land weit hinten.
Rentnerinnen und Rentner in Sachsen-Anhalt erhalten nach mindestens 45 Versicherungsjahren im Bundesvergleich besonders niedrige gesetzliche Renten. Ende vergangenen Jahres lag der durchschnittliche Betrag bei 1.507 Euro im Monat – nur in Thüringen war das Niveau mit 1.491 Euro noch niedriger. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Dietmar Bartsch hervor.
Bundesweit betrug die durchschnittliche Rente nach mindestens 45 Versicherungsjahren 1.668 Euro. Während Rentnerinnen und Rentner im Westen im Schnitt 1.729 Euro erhalten, liegt der Betrag im Osten bei 1.527 Euro.
Frauen erhalten weniger
In Sachsen-Anhalt bekommen Männer mit mindestens 45 Versicherungsjahren im Durchschnitt 1.565 Euro Rente, Frauen lediglich 1.428 Euro.
Besonders auffällig: Mehr als jeder dritte langjährig Versicherte in Sachsen-Anhalt erhält weniger als 1.300 Euro im Monat. Bundesweit ist es etwa jeder Vierte – konkret lag die Zahl bei 99.606. Über dieser Grenze lagen 185.655.
Bartsch: Rentenreform dringend nötig
Der Linke-Politiker kritisierte: „Eine durchschnittliche Rente von 1.668 Euro nach 45 Jahren – im Osten nochmals rund 140 Euro weniger – zeigen, wie unzureichend die gesetzliche Rente das finanzielle Auskommen im Alter sichert.“ Er fordert den Umbau des Rentensystems, sodass etwa alle Erwerbstätigen einzahlen und nicht nur abhängig Beschäftigte.