
Seit 2005 erinnert der „Europäische Flussbadetag“ daran, Flüsse, Seen und Küstengewässer in einen guten Zustand zu versetzen. In MV ist da noch Luft nach oben, räumt Umweltminister Backhaus ein.
Mit einem Sprung in den Inselsee (Landkreis Rostock) hat Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD) beim „Europäischen Flussbadetag“ auf die Bedeutung des Gewässerschutzes hingewiesen. „Trotz aller Anstrengungen erreichen derzeit nur 4 Prozent der Flüsse und 21 Prozent der Seen in MV den guten ökologischen Zustand – das ist zu wenig“, erklärte Backhaus. Den gleichen „Big Jump“ ins Wasser tat den Angaben zufolge am Sonntag auch Güstrows Bürgermeister Sascha Zimmermann (FDP).
„Europäischer Flussbadetag“ zur Verbesserung der Gewässer
Der „Europäische Flussbadetag“ wird seit 2005 jedes Jahr begangen. Hintergrund ist nach Angaben des Umweltministeriums die EU-Wasserrahmenrichtlinie, deren Ziel es ist, einen guten Zustand von Flüssen, Seen und Küstengewässern zu erreichen. Dabei gehe es nicht allein um die Wasserqualität, sondern auch um das Vorkommen von Pflanzen, Fischen und anderen in den Gewässern lebenden Organismen. Als Orientierung dienten natürliche Gewässer, die weder verändert noch verschmutzt worden seien.
Der Inselsee sowie die Güstrower Nebel seien Paradebeispiele für erfolgreichen Gewässerschutz, erklärte Backhaus. Mit der Renaturierung der Nebel sei die Durchwanderbarkeit für Wasserlebewesen fast vollständig wiederhergestellt worden. „Wir befinden uns auf der Zielgeraden, um den guten Zustand nach der Wasserrahmenrichtlinie zu verwirklichen.“
40.000 Kilometer Fließgewässer im Nordosten
„Mit über 40.000 Kilometern Fließgewässern, von denen mehr als 8.500 Kilometer berichtspflichtig an die EU sind, sowie über 2.200 Seen größer als ein Hektar bleibt die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie ein dauerhaftes Ziel“, betonte Backhaus. Bislang seien rund 80 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln zur Verbesserung der Lage investiert worden. Backhaus erklärte, bis 2027 und darüber hinaus plane die Landesregierung unter anderem Projekte für Strukturverbesserungen weiterer 4.000 Kilometer Fließgewässer.