Aktivisten: 37 Tote bei Kämpfen in mehrheitlich von Drusen bewohnter Stadt in Syrien

  • Juli 14, 2025

Bei Kämpfen zwischen Beduinenstämmen und Drusen im Süden Syriens sind Aktivisten zufolge mindestens 37 Menschen getötet worden. Bei den Gefechten in der mehrheitlich von Drusen bewohnten Stadt Suweida seien 27 Drusen, darunter zwei Kinder, und zehn Beduinen getötet worden, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag. Das syrische Innenministerium sprach von mehr als 30 Toten und fast 100 Verletzten. 

Ein syrischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, es würden Sicherheitskräfte entsandt, um die Lage unter Kontrolle zu bringen. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, die Sicherheitskräfte seien im Grenzgebiet der Provinzen Daraa und Suweida stationiert worden. Dem Nachrichtenportal „Suweida 24“ zufolge wurde die Straße zwischen Suweida und Damaskus wegen der Kämpfe gesperrt.

Suweidas Gouverneur Mustafa al-Bakur rief die Menschen in der Region zur Zurückhaltung auf. Auch mehrere ranghohe Geistliche der Drusen riefen zur Ruhe auf und forderten ein Eingreifen der Behörden in der Hauptstadt Damaskus.

Zwischen Beduinen und Drusen in Suweida gibt es schon seit langem Auseinandersetzungen, die immer wieder in Gewalt münden. Im April und Mai waren zudem bei Gefechten zwischen Anhängern der neuen islamistischen Regierung in Damaskus und der religiösen Minderheit der Drusen in Syrien dutzende Menschen getötet worden. Lokale Anführer und Geistliche einigten sich auf Abkommen, die die Konflikte beruhigen und die Drusen in die neuen Verwaltungsstrukturen integrieren sollen.

In Syrien lebten vor dem 2011 ausgebrochenen Bürgerkrieg etwa 700.000 Drusen, die meisten von ihnen in der Provinz Suweida. Die im 11. Jahrhundert aus dem Islam hervorgegangene religiöse Minderheit macht etwa drei Prozent der syrischen Bevölkerung aus. Drusen leben auch im Libanon, in Israel und auf den Golanhöhen.

Seit dem Sturz des langjährigen Herrschers Baschar al-Assad durch die Islamisten besteht Sorge um die Rechte und die Sicherheit von Minderheiten in dem Land. Im März war es in vorwiegend von Angehörigen der Alawiten bewohnten Regionen im Westen Syriens zu Massakern an Zivilisten gekommen. Assad gehörte der Minderheit der Alawiten an.

  • Ähnliche Beiträge

    • Juli 14, 2025
    Kirche: Erzbistum zahlt Hunderttausende an Missbrauchsopfer

    Auch im vergangenen Jahr wurden Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt im Erzbistum Berlin erfasst. Seit 2018 floss mehr als eine Million Euro an „Anerkennungsleistungen“.

    • Juli 14, 2025
    Immobilienmarkt: Grundstücksverkäufe steigen wieder in Brandenburg

    Der Grundstücksmarkt in Brandenburg erholt sich nach dem Umsatzminus vergangener Jahre. Ein weiterer Trend: Der Unterschied zwischen Berliner „Speckgürtel“ und ferneren Regionen wird kleiner.

    Du hast verpasst

    Kirche: Erzbistum zahlt Hunderttausende an Missbrauchsopfer

    • Juli 14, 2025
    Kirche: Erzbistum zahlt Hunderttausende an Missbrauchsopfer

    Bahn: Zugpersonal teilweise mit Bodycams unterwegs

    • Juli 14, 2025
    Bahn: Zugpersonal teilweise mit Bodycams unterwegs

    Immobilienmarkt: Grundstücksverkäufe steigen wieder in Brandenburg

    • Juli 14, 2025
    Immobilienmarkt: Grundstücksverkäufe steigen wieder in Brandenburg

    Investitionspaket: Gipfeltreffen zu Investitionspaket in MV – Erwartungen hoch

    • Juli 14, 2025
    Investitionspaket: Gipfeltreffen zu Investitionspaket in MV – Erwartungen hoch

    Landgericht Lüneburg: Revision gegen Lüneburger Urteil zu Visa-Verkäufen eingelegt

    • Juli 14, 2025
    Landgericht Lüneburg: Revision gegen Lüneburger Urteil zu Visa-Verkäufen eingelegt

    EU bereitet Gegenzölle auf US-Produkte im Umfang von 72 Milliarden Euro vor

    • Juli 14, 2025
    EU bereitet Gegenzölle auf US-Produkte im Umfang von 72 Milliarden Euro vor