
Jahr für Jahr haben Bayern und Baden-Württemberg die spätesten Sommerferien – während die Zeiten der anderen Länder rotieren. Nicht nur Niedersachsen stößt sich daran.
Niedersachsen kritisiert wie andere Bundesländer, dass Bayern und Baden-Württemberg regelmäßig die spätesten Sommerferien haben. „Das empfinden auch wir als unbefriedigend“, sagte ein Sprecher von Ministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) auf Anfrage.
Warum die beiden südlichen Länder sich nicht am rollierenden System der Sommerferien beteiligen, müssten diese selbst hinterfragen. „Grundsätzlich dürfte eine von allen Ländern gemeinsame getragene Regelung eine breitere Zustimmung – auch in der Bevölkerung – haben.“
Land strebt keine Änderung nach 2030 an
Insgesamt habe sich das aktuelle System für Niedersachsen aber bewährt, sagte der Sprecher weiter. „Wir streben aktuell keine Änderung ab 2030 aktiv an.“ Kritik oder Änderungswünsche erreichten das Ministerium nach seinen Angaben eher selten, auch wenn gelegentlich der Wunsch geäußert werde, die Ferienzeiten in Niedersachsen anders zu gestalten.
Die Ferienzeiten werden dem Ministerium zufolge in erster Linie nach pädagogischen Gesichtspunkten festgelegt, etwa dem Abstand zu anderen Ferien oder den Abschlussprüfungen. Zudem müssten auch der Tourismus und Verkehr berücksichtigt werden, um etwa die Urlauberströme zu entzerren.
Söder: Bayerns Ferientermin „fest in der DNA“
Nordrhein-Westfalens Bildungsministerin, Dorothee Feller, hatte eine Änderung der Sommerferienregelung gefordert. NRW hätte auch gern einmal einen späteren Ferienstart, sagte die CDU-Politikerin der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wies die Forderung jedoch prompt zurück. „Wir haben unseren Ferienrhythmus, der ist sozusagen fest in der DNA der Bayern drin“, sagte der CSU-Politiker. Wenn Baden-Württemberg seine Ferien mit Nordrhein-Westfalen tauschen wolle, sei ihm das völlig egal. Bayern werde das aber nicht tun.
Die Sommerferien werden von der Kultusministerkonferenz geregelt. Eine Änderung wäre frühestens zum Schuljahr 2030/31 möglich.