
Ein naturbelassener Campingplatz in der Heide steht nach nordamerikanischem Vorbild für Individualität. Er ist der Prototyp für die Anlagen auf Rügen und im Harz. Hier wird sogar beim Putzen gesungen.
Campingerlebnisse in der Natur sind seit Corona wieder mehr gefragt. Viele Urlauber probieren Neues aus, bleiben gern im Inland. Ein Hamburger Investor setzt in Heide, Harz und Rügen ganz auf Individualismus und hat keine Probleme, engagierte Mitarbeiter zu finden. „Das hier ist zum Runterkommen, wir haben das alte Flair erhalten“, sagt Mario Rasch, Camp-Manager von Wildwood in der Südheide.
Die vielen Stammgäste seien wie eine Familie. „Es ist keine Arbeit für mich, das ist Passion.“ Die Naturbelassenheit sei „eine unfassbar tolle Werbung für Deutschland“, findet Rasch. Mehrere Fernwanderwege führen am Areal vorbei, das an weitläufige Gelände wie in Nordamerika erinnert.
Vor drei Jahren im Juli wurde der Platz bei Hermannsburg (Landkreis Celle) eröffnet. Der besondere Stolz des 44-Jährigen: die stilvoll gefliesten Sanitätsanlagen. „In den Duschen wird ständig saubergemacht und dabei noch gesungen“, erzählt Camperin Simone Burkat aus Recklinghausen lachend.
Das Gelände neben den Olderdorfer Kiesteichen im Naturpark gilt als Pilotprojekt des Betreibers aus Hamburg, der den in die Jahre gekommenen Campingplatz von einem Geschwisterpaar aufkaufte. In der Heide sind 150 Stellplätze ausgewiesen, im Harz 220 und auf Rügen 330. „Wir legen Wert darauf, dass unsere Gäste das Naturerlebnis genießen können und nicht so eng beieinander stehen“, erzählt der Hamburger Mitgründer Benjamin Ruth, „es geht nicht darum, den Umsatz auf Heller und Pfennig zu maximieren“.