
Der demografische Wandel macht auch um die Landesverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern keinen Bogen. Viele Mitarbeiter erreichen das Rentenalter, ohne dass Berufsnachwuchs da ist. Da tut Werbung Not.
In der Landesverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns scheidet in den kommenden zehn Jahren mehr als ein Viertel der aktuell knapp 38.000 Beschäftigten altersbedingt aus dem Beruf aus. Um im Wettbewerb um den Fachkräftenachwuchs zu bestehen, hat die Landesregierung jetzt eine neue Werbekampagne gestartet.
„Auch wir spüren den demografischen Wandel. Mit der Kampagne wollen wir zeigen, dass wir als Land ein attraktiver Arbeitgeber sind und es lohnenswert ist, sich auf unserem Karriereportal umzuschauen“, sagte Alexander Koß vom Finanzministerium in Schwerin, das die Werbekampagne in Auftrag gegeben hatte. Die Gesamtkosten bezifferte er mit rund 360.000 Euro.
Werbung auf Straßen, in Zügen und im Internet
Auf großflächigen Plakaten, in Bussen und Bahnen, auf Social-Media-Kanälen und in klassischen Medien wird dabei in regelmäßigen Intervallen für Jobs in Ministerien und Landesbehörden geworben. Wie Fabian Borchert von der Agentur Mandarin sagte, wird dabei anhand realer Mitarbeiter die große Breite der Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung gezeigt. Die Spanne reiche vom IT-Experten, über den Umweltingenieur und die Juristin bis hin zum Kampfmittel-Entschärfer und der Schulpsychologin.
Die Erfahrung zeige, dass es immer schwerer werde, den Fachkräftebedarf zu sichern, sagte Koß. Die geburtenschwachen Jahrgänge machten sich bemerkbar und die Wirtschaft werbe auch kräftig. Besonders nach Bauingenieuren und IT-Fachkräften sei die Nachfrage allgemein groß. Das Karriereportal der Landesregierung biete aktuell rund 140 offene Stellen, teilte Koß mit.
Die Werbekampagne richte sich an Interessenten aller Altersgruppen im Land selbst und auch in angrenzenden Regionen. Erfreulich sei die Tendenz, dass Menschen, die in jungen Jahren das Land verlassen hatten, nun aus verschiedensten Gründen nach Mecklenburg-Vorpommern zurückkehrten. „Sie haben zehn oder auch 20 Jahre in aller Welt Erfahrungen gesammelt. Das können sie bei uns nun anwenden, in einem Land, in dem man gut leben kann“, sagte Koß.
Personalkosten steigen seit Jahren
Die Personalausgaben sind einer der größten Ausgabeposten im Landeshaushalt, mit deutlichem Wachstum. Gab das Land im Jahr 2015 noch 1,9 Milliarden Euro dafür aus, sind für das laufende Jahr 2025 bereits 2,8 Milliarden eingeplant. Die erhofften Spareffekte durch zunehmende Digitalisierung in der Verwaltung blieben bislang weitgehend aus.