
Im Vorjahr wurde die Deutsche Einheit in Schwerin groß gefeiert. Nun jährt sich die Wiedervereinigung zum 35. Mal. Grund zum Feiern und zum Erinnern, meint die CDU.
Das Jubiläum „35 Jahre Deutsche Einheit“ soll nach dem Willen der CDU auch in Mecklenburg-Vorpommern in besonderer Weise begangen werden. Dabei müsse der Landtag im Schweriner Schloss zu einem zentralen Ort der Würdigung werden. „Eine Sondersitzung des Parlaments wäre dem Anlass sicherlich angemessen und auch ein wichtiges Symbol“, sagte CDU-Fraktionschef Daniel Peters.
Mit der am 3. Oktober 1990 vollzogenen Wiedervereinigung habe sich auch für die Menschen im Osten Deutschlands der Wunsch nach einem Leben in Freiheit und Demokratie erfüllt. Werte, die lange Jahre nicht gewährleistet gewesen seien und deren Bedeutung immer wieder hervorgehoben werden müsse.
Als Festredner schlug Peters den aus Rostock stammenden früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck vor. „Ein Mann, der in der Wendezeit selbst aktiv war, treffende Analysen liefert und klare Worte findet“, sagte der CDU-Politiker.
Einheit würdigen und SED-Unrecht nicht vergessen
Für die Landtagssitzung am Freitag brachte die Unionsfraktion einen Antrag ein. Darin spricht sie sich dafür aus, anlässlich des 35-jährigen Bestehens der deutschen Einheit die Demokratie zu würdigen und zugleich das SED-Unrecht nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Mit der Wiedervereinigung habe auch Mecklenburg-Vorpommern seine Eigenstaatlichkeit und einen demokratisch gewählten Landtag erhalten.
Die Landesregierung wird aufgefordert, die ehrenamtliche Gedenkstättenarbeit, die die Grauen der SED-Diktatur verdeutliche, nachhaltig zu fördern und Gedenkstättenbesuche von Schülerinnen und Schülern verbindlich zu regeln.
Beitritt zur Bundesrepublik 1990
Im August 1990 hatte die DDR-Volkskammer den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland mit Wirkung vom 3. Oktober erklärt. Vom Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 bis zur deutschen Einheit dauerte es somit weniger als ein Jahr.
In einer Reihe von Veranstaltungen sollen nach den Vorstellungen der CDU im Herbst dieses Jahres die historischen Leistungen der friedlichen Revolution und der deutschen Einheit und so auch die Lebensleistungen der Menschen in Ostdeutschland sichtbar gemacht werden. Dazu gelte es insbesondere auch wirksame Jugendformate wie Podcasts oder Videoprojekte zu nutzen, heißt es in dem Antrag.