Deutlicher Anstieg: Jeder Fünfte in Deutschland lebt allein

  • Juli 16, 2025

In nur wenigen europäischen Ländern gibt es mehr Alleinlebende als in Deutschland. Das geht aus dem Mikrozensus 2024 hervor. Was das für sie und die Zukunft bedeutet.

17 Millionen Menschen in Deutschland, also 20,6 Prozent, leben allein in ihrer Wohnung. Die Zahl ist in den vergangenen 20 Jahren deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch unter Berufung auf Erstergebnisse des Mikrozensus 2024 mitteilte. Im Jahr 2004 seien es noch 14 Millionen oder 17,1 Prozent gewesen.

Besonders oft leben ältere Menschen allein in einer Wohnung. Bei den über 65-Jährigen sind es 34 Prozent, bei den Menschen ab 85 Jahren schon 56 Prozent. Außerdem ist der Anteil Alleinlebender unter jungen Erwachsenen zwischen 25 und 34 Jahren überdurchschnittlich hoch, er beträgt 28 Prozent. Insgesamt leben Frauen mit 21,2 Prozent etwas häufiger allein als Männer (20 Prozent).

In Deutschland lebt demnach ein höherer Anteil von Menschen allein als in den meisten anderen EU-Ländern. Im EU-Schnitt seien es 16,2 Prozent, erklärte das Statistikamt. Nur in Litauen, Finnland, Dänemark, Estland und Schweden lebten anteilig noch mehr Menschen allein in ihrer Wohnung als in Deutschland. Am niedrigsten war der Anteil demnach in der Slowakei, Irland und Polen.

Zahl der Alleinlebenden und Ein-Personen-Haushalte steigt

Ein-Personen-Haushalte sind in Deutschland mit 41,6 Prozent bereits der häufigste Haushaltstyp. Der Vorausberechnungen zufolge wird der Anteil im Jahr 2040 schon mehr als 45 Prozent betragen, wie das Statistikamt weiter mitteilte.

Allein zu leben, kann demnach offenbar mit Einsamkeit zusammenhängen. Jeder vierte alleinlebende Mensch fühle sich oft einsam. Im Durchschnitt der Bevölkerung ab zehn Jahren seien es 16,3 Prozent. Besonders oft fühlten sich Alleinlebende unter 30 Jahren einsam, hier betrage der Anteil fast 36 Prozent. Die Alleinlebenden ab 65 Jahren fühlen sich demnach mit 17,6 Prozent am seltensten einsam.

Alleinlebende sind außerdem besonders oft von Armut bedroht. Im vergangenen Jahr seien 29 Prozent von ihnen armutsgefährdet gewesen – fast doppelt so viele wie im Schnitt der Gesamtbevölkerung.

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