
Mächtige Höhenzüge sucht man in Niedersachsen zwar vergebens. Dennoch lockt das Bundesland für Wanderer. Eines wird den Urlaubern dabei immer wichtiger.
Wer in Niedersachsen wandert, setzt vor allem auf Tagestouren. „Ein Trend zu häufigeren, aber kürzeren Touren ist erkennbar“, sagte eine Sprecherin des Tourismusmanagements Niedersachsen (TMN). Mehrtagestouren seien etwas seltener.
Generell sei Wandern in Niedersachsen weiterhin ein wachsender Markt – auch ohne hohe Berge. „Der Wandertourismus ist ein wichtiger Bestandteil unseres Tourismusangebots“, sagte TMN-Geschäftsführerin Meike Zumbrock. Die Zielgruppe sei dabei sehr breit. Besonders aber seien Menschen ab 40 Jahren aktiv.
Es kämen auch weiterhin neue Angebote hinzu, wie die Grenzerfahrung im Wendland. Dort gibt es seit dem vergangenen Jahr eine 80-Kilometer-Wandertour entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, die allerdings nicht ausgeschildert ist.
Andere Gebiete versuchen etwa, ihr Angebot zu verbessern, wie die Solling-Vogler-Region im Weserbergland, die daher seit 2022 als Qualitätsregion Wanderbares Deutschland zertifiziert ist. Auch 38 einzelne Wanderwege in Niedersachsen sind laut dem Tourismusmanagement entsprechend zertifiziert.
Anforderungen der Urlauber steigen
Gleichzeitig steigen auch die Anforderungen der Urlauber. Wichtig sei etwa immer häufiger eine gute Anbindung mit öffentlichem Nahverkehr. In größeren Wanderregionen wie dem Harz oder der Heide gebe es darauf bereits Antworten. Im Harz etwa erhalten Urlauber mit ihrer Hotelbuchung ein Ticket für den Nahverkehr ohne weiteren Aufpreis. In der Lüneburger Heide fährt im Sommer der Heideshuttle – ein kostenloser Bus, der zahlreiche Orte im Naturpark verbindet und damit die Wanderung von Strecken, die keine Rundwege sind, erleichtert.