
Egal ob DSL, Strom oder Vollkasko: Wer an seinen alten Verträgen festhält, zahlt meist drauf. Günstige Konditionen kriegen immer nur die neuen Kunden.
Verträge: Treue lohnt sich nicht
Die Lieblingsserie läuft ruckelfrei im heimischen WLAN, das Handy hat stets genug Datenvolumen, und die Teilkasko hat den Hagelschaden gut reguliert? Schön. Aber kein Grund, dem Anbieter treu zu bleiben. Denn der honoriert das nicht. Günstige Preise kriegt nur, wer regelmäßig wechselt.
Besonders ins Geld gehen schlechte Energieverträge. Zieht man in eine neue Wohnung, fließt automatisch Strom, allerdings zum Grundversorgertarif der Stadtwerke. Das ist im Schnitt 14 Prozent teurer, als wenn Sie sich über ein Vergleichsportal wie Verivox, Check24 oder Finanztip einen günstigen Tarif suchen. Bei Gas zahlen Sie sogar ein Viertel mehr, da kommen schnell 500 Euro im Jahr zusammen.
Hat man einen günstigen Anbieter gefunden, heißt das nicht, dass der Anbieter günstig bleibt. Meist steigt der Preis jedes Jahr ein wenig. Einzige Abhilfe: wechseln.
Richtig ärgerlich sind Verträge fürs Heimnetz. Neun von zehn Internetverträgen sind nur anfangs günstig: Sind nach zwei Jahren alle Rabatte ausgelaufen, sind sie im Schnitt um die Hälfte teurer, stellte Verivox fest. Einzige Abhilfe: Sie wissen schon.
Wer partout seinem Anbieter treu bleiben will, frage ihn wenigstens nach einem günstigeren Tarif. Oft gibt es den.
Nicht nur auf den Preis des Anbieters schauen
Ein günstiger Anbieter ist gut, aber es kommt auf die Details an. Vor allem bei der Autoversicherung sind viele kleine Entscheidungen beim Antrag zu fällen. Wer Fahranfänger ausschließt, jährlich zahlt, Werkstattbindung zulässt, seine im Jahr gefahrenen Kilometer richtig einschätzt und einer kleinen Selbstbeteiligung (bis zu 300 Euro) zustimmt, kann mehr sparen als beim Anbieterwechsel. Wer bei allen fünf Punkten Fehler macht, kann auf die vierfache Prämie kommen, wie Finanztip vorgerechnet hat.
Ähnliches gilt, wenn man die Krankenkasse wechselt. Das ist zwar risikolos, weil alle wichtigen Leistungen von allen Kassen gleich angeboten werden. Und es kann schnell einen Hunderter im Jahr sparen. Aber ein Zuschuss zum Fitnesskurs oder zur Zahnprophylaxe kann mehr wert sein. Und bei diesen „Zusatzleistungen“ unterscheiden sich die Kassen sehr wohl.
Versicherungen & Co: Diese Verträge kann man sich sparen
Wer etwas neu abschließt, sollte aufpassen, nicht aus Versehen etwas dazuzubuchen, wie ein „Sicherheitspaket“ zum Internet. Solche sinnlosen, aber teuren Extras werden gern im Antrag versteckt.
Auch sollte man Kontoauszüge, Kreditkartenabrechnung und Paypal-Account mindestens einmal im Jahr gründlich durchsehen – und zwar fürs gesamte Jahr. Was geht da noch regelmäßig vom Konto ab, was man gar nicht braucht? Vergessene Hörbuch-Abos zum Beispiel oder Vereinsbeiträge. So eine kleine Lastschrift ist eben schnell vergessen. Manche Anbieter buchen nur einmal im Jahr ab, manche oft, aber sehr kleine Beträge. Beides kann man beim schnellen Blick aufs Konto leicht übersehen.
Bestimmte Dinge sollte man gar nicht erst abschließen, vor allem Versicherungen können wahre Geldfresser sein. Für Garantieverlängerungen für Geräte und die Reisegepäckversicherung gilt das ganz besonders. Überflüssig sind auch die Sterbegeld- und die Ausbildungsversicherung – dafür sollte man lieber selbst Geld ansparen.