Psychiatrische Klinik: Tödliche Messerangriffe in Casekow: Mann muss in Psychiatrie

  • Juli 21, 2025

Zwei Menschen sterben bei einer Messerattacke in einem Wohnhaus, eine 19-Jährige kann sich schwer verletzt retten. Schon am zweiten Tag des Prozesses gegen ihren Ex-Freund fällt ein Urteil.

Nach den tödlichen Messerangriffen in Casekow wird der Beschuldigte auf unbestimmte Zeit in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Dieses Urteil fiel schon am zweiten Prozesstag am Landgericht Neuruppin. Die Kammer gehe aufgrund einer schizophrenen Erkrankung von einer gänzlichen Schuldunfähigkeit aus, teilte das Gericht mit. 

Der 28-Jährige hatte gestanden, vor rund einem halben Jahr in der Uckermark zwei Menschen mit einem Messer getötet und eine junge Frau schwer verletzt zu haben. Die 19-jährige Frau war zum Tatzeitpunkt seine Ex-Freundin. Er äußerte sich zum Auftakt des Prozesses nicht selbst, sondern über seinen Verteidiger. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Unterbringung in der Psychiatrie angestrebt.

Noch nicht rechtskräftig

Bereits vor Prozessbeginn hatte es einen vorläufigen Unterbringungsbefehl für ein psychiatrisches Krankenhaus gegeben. Dieser werde nun aufrechterhalten, bis das Urteil rechtskräftig ist, teilte eine Gerichtssprecherin mit. Das ist dann der Fall, wenn binnen einer Woche keine Revision oder andere Rechtsmittel eingelegt werden. 

Der Zustand des Mannes solle regelmäßig überprüft werden – insbesondere, ob er noch eine Gefahr darstellt -, um zu sehen, ob die Unterbringung verhältnismäßig ist. Zudem muss der Beschuldigte die Verfahrenskosten tragen.

Zwei Tote und eine Schwerverletzte

Der Mann soll seiner 19 Jahre alten Ex-Freundin im Januar in der kleinen Gemeinde Casekow zwischen Schwedt/Oder und Prenzlau mit einem Messer in die Brust gestochen und sie dabei lebensbedrohlich verletzt haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Zuvor soll er deren 16 Jahre alten Bruder und die 26 Jahre alte Lebensgefährtin ihres Vaters getötet haben. Nach der Tat hat er demnach versucht, sich selbst durch Messerstiche und dem Sprung aus einem Fenster in rund vier Meter Höhe das Leben zu nehmen. Am Abend zuvor hatte die junge Frau den Angaben zufolge die rund zweimonatige Beziehung zum Beschuldigten beendet und ihn aufgefordert, auszuziehen. Zu der Zeit lebte er mit der Frau, ihrem Bruder, ihrem Vater und dessen Freundin zusammen. Nach dem Angriff schaffte die 19-Jährige es, sich in die Wohnung ihrer Großmutter in der Nähe zu retten, wie es von der Staatsanwaltschaft weiter hieß. Dort sei sie von Rettungskräften reanimiert worden. Ihr Bruder und die 26-Jährige starben noch am Tatort. 

Stimmen im Kopf

Ein jüngerer Bruder des Beschuldigten sagte vor Gericht aus, dass der Beschuldigte ihm von dem Gefühl einer zweiten Persönlichkeit berichtet hatte. Demnach gebe es „das Gute“ im normalen Alltag und „das Böse“ in Phasen. Zudem habe er von Stimmen in seinem Kopf erzählt, die er mit lauter Musik und Meditation versucht habe, zu verdrängen. 

Der Mann habe Medikamente bekommen und sei auch kurzzeitig in therapeutischer Behandlung gewesen, berichtete sein Bruder. Wie regelmäßig der Beschuldigte seine Tabletten nahm, blieb unklar.

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