Sommerserie Urlaubsmacher: Tourismusbranche: Ohne ausländische Verstärkung geht nichts

  • Juli 21, 2025

Von Ostfriesland bis Vorpommern – Gastronomie und Tourismusbranche sind auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. Wieso eigentlich?

Ausländische Arbeitskräfte sind aus vielen Touristenorten Norddeutschlands nicht mehr wegzudenken. „Ohne ausländische Arbeitskräfte würde es schon gar nicht mehr funktionieren, aber das seit Jahren auch schon nicht“, sagt etwa der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz. „Wir sind die internationalste Branche, die es gibt.“ 

Ähnlich klingt es auch am anderen Ende der deutschen Küste. „Der größere Bedarf an Saisonkräften in der Urlaubszeit in der ostfriesischen Ferienregion ist ohne die Unterstützung von ausländischen Arbeitskräften nicht zu decken“, teilt die Regionalstelle der Agentur für Arbeit Emden-Leer auf Anfrage mit.

Das belegen auch Zahlen aus der Statistik der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im ostfriesischen Gastgewerbe. Der Anteil ausländischer Beschäftigter stieg demnach in den vergangenen Jahren kontinuierlich an – von rund 23 Prozent 2014 auf mehr als 36 Prozent 2024. Vor allem auf den ostfriesischen Inseln ist der Anteil ausländischer Beschäftigter hoch. Auf Baltrum, Juist, Norderney, Borkum und Langeoog stammte der Statistik zufolge 2024 etwa jeder zweite Angestellte im Gastgewerbe aus dem Ausland. 

Personalintensive Branche

Zu den Gründen verwies Schwarz etwa auf den Geburtenknick und einer sinkenden Anzahl von Schulabgängern. Die Unsicherheit während der Corona-Pandemie und die Abwanderung von Arbeitskräften habe den Bedarf noch verstärkt. „Wir sind eben auch besonders personalintensiv.“ Arbeitskräfte ließen sich kaum „wegdigitalisieren“. In MV beschäftige die Branche mittlerweile mehr als 1.000 Auszubildende aus dem Ausland jenseits der EU.

Mathias Schilling, Landwirt und Gastwirt unter anderem auf Hiddensee und Rügen, sagte, die wahren Urlaubsmacher seien mittlerweile die Mitarbeiter aus dem Ausland. Sie machten bei ihm mehr als die Hälfte seiner Belegschaft aus und kämen etwa aus Rumänien, Kirgistan, aber auch Polen.

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