
Ein Eisverkäufer aus Gelsenkirchen greift zwei Lebensmittel-Kontrolleurinnen an. Eine der Frauen wird lebensgefährlich verletzt. Jetzt steht der 64-Jährige vor Gericht.
Nach einer Messerattacke auf zwei Lebensmittel-Kontrolleurinnen muss sich ein Eisverkäufer aus Gelsenkirchen vor Gericht verantworten. Bei dem Angriff vom 12. März wurde eine der Frauen lebensgefährlich verletzt. Hintergrund war laut Anklage ein Streit um angebliche Hygienemängel im Eiswagen und in der Produktionsstätte des Angeklagten. Zum Prozessauftakt am Essener Landgericht legte der 64-jährige Italiener ein Geständnis ab. Die Tat sei „eigentlich nicht zu erklären“, ließ er die Richter wissen. Die Anklage lautet auf versuchten Totschlag.
Laut Staatsanwaltschaft hatten die Kontrolleurinnen am Tattag eine bereits bestehende Betriebs-Stilllegung verlängert. Aus der Eismaschine sei ein „muffiger Essiggeruch“ gekommen, außerdem sei Schimmel an den Wänden festgestellt worden. Der 64-Jährige, der auf „grünes Licht“ für die Eisproduktion gehofft hatte, soll daraufhin mehrfach auf eine der beiden Frauen eingestochen haben. Laut Anklage bestand akute Lebensgefahr.
Der Angeklagte ist nach eigenen Angaben seit rund 20 Jahren mit seinem Eiswagen unterwegs. Laut Staatsanwaltschaft war es in der Vergangenheit immer wieder zu Hygieneverstößen und vorübergehenden Betriebs-Stilllegungen gekommen. Das Urteil soll voraussichtlich im August gesprochen werden.