
Maden fühlen sich in einer feuchtwarmen Umgebung besonders wohl. Vor allem dann, wenn dort ein Überangebot an Nahrung zu finden ist – wie zum Beispiel in einer Biotonne.
In den Sommermonaten zeichnet sich auf vielen Hinterhöfen ein typisches Bild ab: braune Mülltonnen, aus denen hunderte, wenn nicht sogar tausende Maden kriechen. Dabei handelt es sich um die Nachkommen verschiedener Fliegenarten, die ihre Eier bevorzugt in organischen Abfällen ablegen. Sie werden durch die Faulgase und Geruchsstoffe angelockt und vermehren sich wahnsinnig schnell. Schon wenige Tage nach der Eiablage schlüpfen die ersten Maden, aus denen binnen kurzer Zeit Fliegen werden, die wiederum erneut Eier im Biomüll ablegen. Das ganze Spektakel ist nicht nur eklig anzusehen, sondern auch unhygienisch, da die Insekten Krankheitserreger übertragen können. Stellt sich die Frage, wie ein Befall gestoppt oder sogar verhindert werden kann? Das erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Maden in der Biotonne: ein Pulver zur Abwehr
Es gibt spezielles Biotonnenpulver gegen Maden, das zuerst auf dem freien Boden verstreut wird und anschließend über jede neue Schicht frischer Abfälle. Die darin enthaltenen Stoffe sollen zum einen den Geruch binden, damit er keine Fliegen anlockt, als auch Schimmel und Feuchtigkeit – damit keine Faulgase entstehen. Laut Hersteller ist das Pulver noch effektiver, wenn es mit Löschkalk in der Biotonne kombiniert wird. Die Anwendung ist somit einfach und unkompliziert, trotzdem hat der Einsatz auch einen Haken: Manche Produkte enthalten chemische Stoffe und belasten die Umwelt. Aus diesem Grund sollten Sie nur auf Pulver zurückgreifen, die aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen und frei von Insektiziden sind.
Diese Hausmittel helfen gegen den Befall
Gesteinsmehl
Alternativ zum Biotonnenpulver können Sie auf Gesteinsmehl (oder Löschkalk) setzen. Das Pulver wird direkt auf die Maden gestreut, sodass die weißen Würmer verenden. Diese Methode sollte daher nur im Notfall anwendet werden, wenn der Befall besonders stark ist.
Kochsalz
Das Gleiche gilt für Kochsalz: Es wird wie das Gesteinsmehl angewendet und hat den gleichen Effekt. Da das Salz jedoch den Kompost belasten kann, ist von dieser Methode eher abzuraten.
Essigwasser
Ein bewährtes Hausmittel gegen Maden ist eine Mischung aus Essig und Wasser im Verhältnis 1:1. Geben Sie beide Zutaten in eine Flasche und sprühen damit die Tonne und den Deckel von innen als auch die Ränder ein. Alternativ nehmen Sie einen Lappen. Anschließend sollte die Tonne gut trocknen, ehe Lebensmittel entsorgt werden. Geben Sie das Mittel direkt auf die Maden, verenden diese.
Ätherische Öle
Natürliche Duftstoffe, wie sie in ätherischen Ölen (z.B. mit Lavendel,Zitrusfrüchte oder Teebaum) zu finden sind, sollen eine abschreckende Wirkung auf Fliegen haben. Geben Sie ein paar Tropfen davon auf ein trockenes Tuch und befestigen Sie dieses anschließend im Deckelinneren der Biotonne. Alternativ können Sie auch getrockneten Lavendel auf den Müll legen, allerdings würde der schnell seine Wirkung verlieren und Feuchtigkeit ziehen.
So können Sie Maden vorbeugen
Damit es zu keiner Maden-Invasion in Ihrer (Bio-)Mülltonne kommt, können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen:
Eigentümer sollten beim Kauf neuer Biotonnen darauf achten, dass der Deckel eine geruchs- und fliegendichte Gummidichtung hat.Sie sollten grundsätzlich keine tierischen Lebensmittel (u.a. Fisch-, Fleisch-, Wurst- oder Milchprodukte) in der Biotonne entsorgen. Normale Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz oder Eierschalen gehören in den Biomüll.Entsorgen Sie Ihre Lebensmittel so, dass diese nicht länger als drei Tage in der Tonne liegen, ehe diese von der Müllabfuhr geleert wird.Legen Sie Ihre Biotonne mit Zeitungspapier, Sägespänen oder Katzenstreu aus, um die Feuchtigkeit zu binden. Verwenden Sie biologisch abbaubare Mülltüten oder Biomüllsäcke aus Papier, damit der Inhalt vor Fliegen sicher ist.
Biotonne präparieren: So geht’s
Eine Biotonne sollte nicht nur regelmäßig geleert, sondern auch gereinigt werden – zum Beispiel mit einem Gartenschlauch und etwas Spezialreiniger. Anschließend sollte sie gut trocknen, ehe neue Abfälle darin gelagert werden. Um Fliegen abzuschrecken, kann es zudem hilfreich sein, den Rand der Tonne mit einem bewährten Hausmittel gegen Maden (wie Essigessenz oder ätherische Duftöle) einzureiben. Damit sich der Inhalt im Sommer nicht so stark erhitzt, sollte die Biotonne immer an einem schattigen Platz stehen. Und noch ein letzter Tipp: Es gibt auch Filterdeckel und Abdecknetze für Biotonnen, die Gerüche eindämmen sollen.