
Ozzy Osbournes letzter Weg führt durch die Straßen seiner Kindheit – Birmingham erweist dem „Prince of Darkness“ die letzte Ehre.
Die britische Stadt Birmingham steht still. Viele Menschen säumen die Straßen, schwarze Kleidung, Tränen, Applaus. In der Mitte der Leichenwagen mit Sänger Ozzy Osbourne, begleitet von Bläsern der lokalen Band Bostin‘ Brass.
Es ist ein Moment von seltener Symbolkraft. Hier, wo John Michael Osbourne aufwuchs, endet heute ein Leben, das Musikgeschichte schrieb. Die Stadt, die den Sound von Black Sabbath formte, verabschiedet sich von ihrem wohl berühmtesten Sohn – mit einer öffentlichen Prozession, wie sie Birmingham in dieser Form wohl noch nie gesehen hat.
Ab 13 Uhr britischer Zeit setzt sich der Konvoi in Bewegung, vorbei an jenen Orten, die tief mit Osbournes Legende verwoben sind: der Black-Sabbath-Brücke und der Gedenkbank, an der seit Tagen Blumen, Briefe und Gitarrenplektren abgelegt werden. Die Stadtverwaltung hatte die Broad Street schon früh am Morgen gesperrt, aus Respekt, aus Vorbereitung auf den erwarteten Andrang, aber auch als stille Geste.
„Ozzy war mehr als eine Musiklegende – er war ein Sohn Birminghams“, sagt Oberbürgermeister Zafar Iqbal. „Es war uns wichtig, dass sein letzter Weg nicht anonym verläuft, sondern sichtbar, öffentlich, verbunden mit der Stadt, in der alles begann.“
Der 76-Jährige war in der vergangenen Woche verstorben, nur wenige Tage nach einem bewegenden Konzert im Villa Park, das retrospektiv wie ein Abschied wirkte. Dort hatte Osbourne, begleitet von seinen ursprünglichen Black-Sabbath-Kollegen Tony Iommi, Geezer Butler und Bill Ward, ein letztes Mal die Bühne betreten. Seine Botschaft an die 42.000 Fans: „Ihr habt keine Ahnung, wie ich mich fühle, danke aus tiefstem Herzen.“
Ozzy Osbournes Beisetzung erfolgt im kleinen Kreis
Während die Prozession öffentlich stattfindet, bleibt die anschließende Beisetzung im kleinen Kreis. Die Familie hat das Gedenken in enger Abstimmung mit der Stadt organisiert und finanziert die Veranstaltung selbst. Ein Ausdruck von Nähe und Verantwortung, wie Sharon Osbourne betonte.
Berichten zufolge könnte Osbourne auf dem Familienanwesen bestattet werden, inmitten eines 350 Hektar großen Areals. Ein Rückzug ins Private, nach einem Leben im grellen Rampenlicht.
Schon vor Jahren hatte Osbourne deutlich gemacht, wie er sich seine Beerdigung wünscht. „Ich will nicht, dass meine Beerdigung traurig wird. Ich möchte, dass ich damit ‚Danke‘ sage“, wünschte er sich 2011 im Interview mit der „Times“.
Quellen:Daily Mail,New York Post, Times