
Direkt Auswirkungen sind nach Angaben des Unternehmens zwar begrenzt. Dennoch spüren die Ludwigshafener die Folgen des Konflikts.
Der Zollkonflikt seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump belastet den weltgrößten Chemiekonzern BASF. „Die Volatilität in den Zollankündigungen und die Unvorhersehbarkeit weiterer Entscheidungen der USA sowie möglicher Gegenreaktionen von Handelspartnern sorgen für hohe Unsicherheit“, teilte der Dax-Konzern bei Vorlage der endgültigen Halbjahreszahlen mit.
Die direkten Auswirkungen auf die Ludwigshafener seien zwar begrenzt, da das Unternehmen lokal für die Märkte produzieren würde. Allerdings würden sich aufgrund erhöhten Wettbewerbsdrucks und steigender Inflation indirekte Auswirkungen vor allem auf die Nachfrage und Chemiepreise ergeben. BASF hatte bereits Mitte Juli vorläufige Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt und das Jahresziel für den operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) gesenkt.
Für 2025 peilt BASF 7,3 Milliarden bis 7,7 Milliarden Euro an
Im zweiten Quartal betrug das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wie bereits bekannt 1,77 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte BASF hier 1,96 Milliarden Euro ausgewiesen. Für das Gesamtjahr 2025 peilt BASF 7,3 Milliarden bis 7,7 Milliarden Euro an – nach knapp 7,9 Milliarden im Vorjahr.
Der Umsatz ging im Quartal wegen niedrigerer Preise vor allem bei Basischemikalien um zwei Prozent auf 15,8 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre anfallender Gewinn von knapp 80 Millionen Euro hängen, nach 430 Millionen Euro im Vorjahr.
Kostensenkungsprogramm läuft
Bei BASF laufen Sparprogramme – vor allem der Stammsitz Ludwigshafen soll wettbewerbsfähiger werden. „Der Großteil unserer Bemühungen, das Kostensenkungsprogramm mit insgesamt 2,1 Milliarden Euro voranzubringen, finden in Europa und insbesondere in Ludwigshafen statt“, sagte BASF-Chef Markus Kamieth. Man komme damit am Standort gut voran.
Anlagenschließungen schließe man weiter nicht aus. „Teams gucken sich insbesondere die Anlagen an, die wir auch im Rahmen der Strategie als Anlagen identifiziert haben, wo wir sagen, da gibt es langfristig Risiken in der Wettbewerbsfähigkeit“, betonte Kamieth. Solche Entscheidungen müssten jedoch mit Augenmaß und nicht „aus der Hüfte“ getroffen werden.