Interne Fehleranalyse nach Wahlpleite: FDP attestiert sich jahrelange Versäumnisse

  • August 1, 2025

Mehr als fünf Monate nach der krachenden Niederlage bei der Bundestagswahl hat sich die FDP in einer internen Fehleranalyse politische Versäumnisse in den vergangenen zehn Jahren attestiert. So sei es der Partei nicht gelungen, ausreichend Menschen von ihrer Problemlösungskompetenz zu überzeugen, zitiert die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Samstagsausgabe) aus einer 48-seitigen Analyse der Partei. FDP-Politiker seien als unnahbar und bürgerfern wahrgenommen worden.

Die FDP war bei der Bundestagswahl im Februar mit 4,3 Prozent an der Fünfprozenthürde gescheitert und schied in der Folge zum zweiten Mal in ihrer Geschichte aus dem Parlament aus. Der damalige Parteichef Christian Lindner trat ab, sein Nachfolger Christian Dürr kündigte eine Fehleranalyse an und gab als Ziel den Wiedereinzug in den Bundestag nach der Wahl 2029 aus. In Umfragen kommt die FDP derzeit aber weiter nicht über vier Prozent hinaus.

Laut „FAZ“ floss in die Fehleranalyse neben vielen Daten aus den vergangenen Jahren, etwa Zahlen zu Umfragetrends und Wählerwanderungen, auch eine Umfrage unter rund 3000 Teilnehmern aus dem Mai dieses Jahres ein. Die FDP problematisiert im Ergebnis, dass sie ihre Kernwählerschaft in den vergangenen zehn Jahren nicht habe vergrößern können.

Dürr sagte der „FAZ„, die FDP sei sich nach dem erfolgreichen Abschneiden bei den Wahlen 2017 und 2021 nicht ausreichend darüber bewusst gewesen, dass es sich in weiten Teilen nicht um dieselben Wählergruppen gehandelt habe. Eine langfristige Wählerbindung sei der FDP nicht gelungen: Beide Male wählten mehr als fünf Millionen Menschen die FDP, aber nur zwei Millionen wählten sie bei beiden Wahlen. 

Zudem sähen viele Menschen bei der FDP zwar Reformwillen, seien andererseits aber „gerade deshalb“ enttäuscht gewesen seien, dass in der Ampel-Koalition kein echtes Reformprojekt machbar gewesen sei.  “Wir müssen eingestehen, dass wir die Erwartungen vieler Bürger enttäuscht haben“, sagte Dürr. Er konstatiert, die Menschen „haben uns nicht mehr als echte Problemlöser gesehen“. 

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