Justizministerin Hubig zurückhaltend zu Einsatz von Analyse-Software von Palantir

  • August 3, 2025

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hat sich zurückhaltend zum Einsatz der Analyse-Software des US-Unternehmens Palantir durch die deutschen Sicherheitsbehörden geäußert. Es dürften nur Mittel genutzt werden, „die mit rechtsstaatlichen Grundsätzen vereinbar sind“, sagte Hubig am Wochenende. Digitalminister Karsten Wildberger (CDU) zeigte sich hingegen offen für die Nutzung und verwies auf den Schutz der Demokratie.

Es sei zwar „wichtig, dass unsere Ermittlungsbehörden über zeitgemäße Instrumente verfügen, um schwere Straftaten aufzuklären und Gefahren abwehren zu können“, sagte Hubig der „Süddeutschen Zeitung“ vom Samstag. „Aus verfassungsrechtlicher Sicht ist beim Einsatz von Softwarelösungen, wie denen von Palantir, besondere Sorgfalt geboten.“ Es gehe „schließlich um sensible Daten unserer Bürgerinnen und Bürger“. Es sei „wichtig, dass mögliche Risiken genau geprüft werden“.

Die Palantir-Software vereinheitlicht Daten aus polizeilichen Quellen und macht sie analysefähig. So sollen Ermittler automatisiert zum Beispiel Verdächtige identifizieren und Straftaten verhindern oder aufklären können. Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) lässt gerade den bundesweiten Einsatz von Palantir prüfen. 

„Menschen und Staaten, die andere wertepolitische Vorstellungen haben und ganze Länder bedrohen, nutzen zunehmend Technologie“, sagte Digitalminister Wildberger den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). „Wir sollten ebenfalls Technologien nutzen, um unseren Staat und unsere Demokratie zu schützen.“ Wenn ein Anbieter diese anbiete, „sollten wir in sie investieren“.

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Bayern, Florian Leitner, sagte am Samstag im Deutschlandfunk, die Software werde dringend benötigt. Angesichts von Länderpolizeien mit unterschiedlichen Systemen sei Palantir „alternativlos“ beim Abgleich des kompletten polizeilichen Datenbestands. Ein entsprechendes Produkt aus Europa gebe es nicht, sagte Leitner. Er halte es „für den falschen Weg, immer den Datenschutz vorzuschieben“.

Die Palantir-Software wird schon von drei Bundesländern eingesetzt – Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern. In Baden-Württemberg ist dies geplant.

  • Ähnliche Beiträge

    • August 3, 2025
    Unfälle: Nach Unfall Rettungskräfte angepöbelt

    Immer wieder kommt es in Thüringen vor, dass Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten bei Einsätzen verbal angegriffen werden. Bei einem Unfall in Nordhausen war es erneut so.

    • August 3, 2025
    Streit eskaliert: Security-Mitarbeiter schlagen Kollegen krankenhausreif

    Auf einem Fest im Landkreis Würzburg geraten drei Security-Mitarbeiter in Streit. Für einen 30-Jährigen endet der Arbeitseinsatz schwer verletzt.

    Du hast verpasst

    Unfälle: Nach Unfall Rettungskräfte angepöbelt

    • August 3, 2025
    Unfälle: Nach Unfall Rettungskräfte angepöbelt

    Musikfestival: Bereits viele Wacken-Fans auf der Rückreise

    • August 3, 2025
    Musikfestival: Bereits viele Wacken-Fans auf der Rückreise

    Rahaman Ali: Trauer um Bruder von Muhammad Ali

    • August 3, 2025
    Rahaman Ali: Trauer um Bruder von Muhammad Ali

    Streit eskaliert: Security-Mitarbeiter schlagen Kollegen krankenhausreif

    • August 3, 2025
    Streit eskaliert: Security-Mitarbeiter schlagen Kollegen krankenhausreif

    Totalschaden: Auto völlig kaputt – betrunkener Fahrer nur leicht verletzt

    • August 3, 2025
    Totalschaden: Auto völlig kaputt – betrunkener Fahrer nur leicht verletzt

    Wetter: Tschüss Grau: Sonnigeres Wetter zur Wochenmitte

    • August 3, 2025
    Wetter: Tschüss Grau: Sonnigeres Wetter zur Wochenmitte